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Thema: Variabler Graufilter

  1. #1
    verstorben Avatar von Fraenzel
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    Standard Variabler Graufilter

    In den meisten Fällen hat der Fotograf zu wenig Licht, aber es gibt auch Situationen in denen wir zu viel Licht haben.
    Ich denke da so an fließendes Wasser oder an schöne Architektur ohne Menschenmassen davor, die man durch eine Langzeitbelichtung "wegzaubern" kann.
    Hier hilft ein Neutraldichtefilter (Graufilter), die es in unterschiedlicher Stärke gibt.
    Eine andere Möglichkeit sind Polarisationsfilter, die entweder zirkular oder linear das Licht polarisieren.
    Schraubt man nun beide Filter vor ein Objektiv so erhält man einen variablen Graufilter, je nachdem wie man diese Filter gegeneinander dreht, erzielt man eine unterschiedliche optische Dichte.
    Für mein Yashinon DS-M 1:2,8/35 mm mit 52 mm Filtergewinde habe ich mir sowohl einen linearen als auch einen zirkularen Polfilter für zusammen 1/2 Kiste Bier gebraucht gekauft.
    Unter möglichst identischen Lichtverhältnissen in meinem Makrostudio habe ich eine Vase vor schwarzem Hintergrund fotografiert.
    Diese Aufnahme zeigt die Vase ohne Filter. Exifs: Blende 5,6, ISO 100, AV-Modus, Belichtungszeit 0,3 sec

    IMG_7443_ohne_Filter_800px.jpg

    Anschließend habe ich beide Filter vor das Yashinon geschraubt und so lange die beiden Polfilter gegeneinander gedreht bis die längste Belichtungzeit gemessen wurde und habe dann ausgelöst.
    Die Exifs: Blende 5,6, ISO 100, AV-Modus, Belichtungszeit 18 sec

    IMG_7448_18sec_800.jpg

    Es ergibt sich durch den variablen Graufilter einen Verlängerungsfaktor der Belichtungszeit von fast 60x oder anders ausgedrückt ca. 5 Blendenstufen.
    Ich habe noch weitere Aufnahmen mit unterschiedlichen Verlängerungsfaktoren aufgenommen, sodaß Aufnahmen mit unterschiedlichsten Belichtungszeiten zwischen 0,3 und 18 sec möglich waren.

    Jetzt fehlt mir nur noch ein Wasserfall.........

    Leider hat diese Spielerei auch einen Haken: die beiden Polfilter verursachen einen mehr oder minder starken Blaustich (je nach erreichter optischer Dichte). Aus diesem Grunde sollte man im RAW-Format aufnehmen und einen manuellen Weißabgleich durchführen.
    Gruss Fraenzel

  2. #2
    Teilzeit-Mod. ;) Avatar von LucisPictor
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    Standard AW: Variabler Graufilter

    Diese Teile sind eine tolle Idee. Leider kann es bei Benutzung auch zu ungleichmäßiger Abdunklung kommen.
    Diejenigen, die es im Moment gibt, scheinen noch nicht ganz ausgereift.
    Carsten, berufsbedingt immer mal wieder auf Forum-Pause. In grün schreibe ich als Mod.
    ​Leica, Sony, Nikon, Fuji, Olympus, Pentax, Panasonic, Canon, Sigma und viel zu viele Linsen sowie andere digitale und analoge Kameras.
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  3. #3
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    Standard AW: Variabler Graufilter

    Interessante Idee. Ich denke der Zirkularpolfilter muß dann direkt auf dem Objektiv sitzen und der Lineare als zweites, sonst gibts Probleme mit der Belichtungsmessung. Muß ich auch mal ausprobieren....

  4. #4
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    Standard AW: Variabler Graufilter

    Ich würde fast vermuten, dass bei ner Kombination aus Zirkularpolfilter und Linearpolfilter als variabler Graufilter der zirkulare auf jeden Fall hinter den linearen muß, sonst entfällt meines Erachtens die Verstellbarkeit der Transmission - bzw verkümmert zu nem kümmerlichen Toleranzrest. Zudem ist die richtige Reihenfolge auch besser für den Belichtungsmesser - weild er zirkulare Polfilter die Polarisierung wieder aufspaltet - also entpolarisiert.

    Schraubendreher, ich glaub das dürfte Poncar Stoff sein :-)
    ---------------------------------------------------------------------------
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  5. #5
    verstorben Avatar von Fraenzel
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    Standard AW: Variabler Graufilter

    Bei diesen Aufnahmen habe ich zuerst das zirkulare und obendrauf das lineare Polfilter auf die Linse geschraubt - allerdings zufällig.
    Gruss Fraenzel

  6. #6
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    Standard AW: Variabler Graufilter

    Zitat Zitat von Keinath Beitrag anzeigen
    Ich würde fast vermuten, dass bei ner Kombination aus Zirkularpolfilter und Linearpolfilter als variabler Graufilter der zirkulare auf jeden Fall hinter den linearen muß, sonst entfällt meines Erachtens die Verstellbarkeit der Transmission - bzw verkümmert zu nem kümmerlichen Toleranzrest. Zudem ist die richtige Reihenfolge auch besser für den Belichtungsmesser - weild er zirkulare Polfilter die Polarisierung wieder aufspaltet - also entpolarisiert.

    Schraubendreher, ich glaub das dürfte Poncar Stoff sein :-)
    Ich glaube, da sind wir gleicher Meinung reden nur aneinander vorbei. Du beschreibst aus Richtung Objekt, ich aus Richtung Kamera.
    Wir haben ja auch die gleiche Vorlesung gehört....

  7. #7
    Spitzenkommentierer Avatar von spirolino
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    Vielen Dank für die Vorstellung der Idee und Deine Beschreibung!

    Habe zu vorhandenen Zirkular-Polfitern weitere und jede Menge lineare Polfilter bei einem Objektivkauf aus einem
    Nachlass dazu geschenkt gekriegt. Nehme mal ein paar gängige Größen mit in den Urlaub und werde dann mit dem
    Kombinieren experimentieren.

    Vielleicht kann man den Filterstack ja auch aus drei oder vier Filtern aufbauen und damit sowas wie einen
    Big-Stopper erzeugen.

    lg ro

  8. #8
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    Zitat Zitat von spirolino Beitrag anzeigen

    Vielleicht kann man den Filterstack ja auch aus drei oder vier Filtern aufbauen und damit sowas wie einen
    Big-Stopper erzeugen.

    lg ro
    ab 3 Filtern ist es einfacher die Kappe drauf zu lassen

    bedenke bitte, dass du mit jeder Scheibe einen zusätzlichen Luft Glas Übergang hast und dass die Filterscheiben oft nicht sehr plan zum Sensor liegen.

    Der Effekt, den du erzielen willst ist bestimmend: fließendes Wasser geht auch mit 1 s und eine nächtliche Strassenszene mit wenigen sec
    von Astro Fotografie habe ich keine Ahnung, das längste, was für mich im Augenblick "Nutzwert" hätte, wäre einen Platz menschenleer zu bekommen, also 15s - 30s

    Spätestens dann fängt das Sensorrauschen an stärker zu werden, weil das Teil anfängt zu heizen - ein Effekt, den man den sehr kompakten Gehäusen noch mehr zurechnet, als den dicken Kameras.

    Du bekommst auch bei jedem längeren Filter bestimmte typische Farbverschiebungen in das Bild.
    Wenn du nun mischst, sollten es Überlagerungen davon werden, die nur Sinn machen, wenn es der gleiche Hersteller und die gleiche Vergütung, sprich Filterserie ist.

    Bin mal gespannt, wie der Verkehr auf dem Neckar mit 4 Filtern ´rüberkommt.

    übrigens als - angelesener - Tip, den ich auch mal probieren möchte: Schutzglas für Schweißerhelme sind die billigsten, aber nicht die schlechtesten "Dickfilter"
    Thomas

    Glas ist magnetisch - mein Linsenschrank ist der Beweis

  9. #9
    Spitzenkommentierer Avatar von ralf3
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    Ich hatte mal bei der Benutzung von 2 ND-Filter (etwa 13 Blenden!) häßliche Reflexe auf manchen Bildern. Erst dachte ich, es könnte ein Lichtleck sein, aber seit ich einen stärkeren ND-Filter (14 Blenden) nehme, habe ich die Reflexe nicht mehr. Also deute ich das heute als Spiegelungen zwischen den Filtern. Ich versuche daher immer Filterstacking zu vermeiden.

  10. #10
    Spitzenkommentierer Avatar von spirolino
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    Zitat Zitat von thomas56 Beitrag anzeigen
    ab 3 Filtern ist es einfacher die Kappe drauf zu lassen
    Spätestens dann fängt das Sensorrauschen an stärker zu werden, weil das Teil anfängt zu heizen - ein Effekt, den man den sehr kompakten Gehäusen noch mehr zurechnet, als den dicken Kameras.
    Zum Experimentieren mit Filtern bin ich im Urlaub nicht gekommen. Danke schon mal für die diversen Hinweise.

    Dafür nahm ich mir etwas Zeit für Langzeitbelichtungsversuche. Motiv war eine Mühle bei Einbruch der Nacht.
    A7 mit Zeiss T* 2.8/35 35mm C/Y f8, 15-30s bei ISO50 und ISO100. Die Aufnahmen wurden gestochen scharf.
    Das schreibe ich dem abgeblendeten Distagon zu. Sie waren auch ausgesprochen rauscharm. Hätte die erreichte Bildqualität bei
    Nachtaufnahmen überhaupt nicht erwartet und würde jetzt nicht sagen, dass erwärmungsbedingtes Rauschen bei Langzeitbelichtungen
    unbedingt sichtbar wird. Ist mir sonst auch noch nicht aufgefallen.

    lg Roland

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