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Thema: Berolina 250/5,6 Spiegeltele

  1. #1
    Spitzenkommentierer Avatar von Anthracite
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    Standard Berolina 250/5,6 Spiegeltele

    Heute stelle ich euch mal was Besonderes vor, ein Spiegeltele mit einer kurzen Brennweite von nur 250mm.

    Name:  DSF_0226.jpg
Hits: 1188
Größe:  190,3 KB

    Außer dem Berolina weiß ich nur vom Minolta Rokkor, welches eine für Spiegeltele sehr kurze Brennweite von 250mm hat. Genaugenommen war das Minolta das einzige Spiegeltele mit 250mm, von dem ich wusste, bis ich das Berolina als unerwarteten Beifang zu einem 28/2,8 in einem Paket vorgefunden habe.

    Technische Daten:
    - Brennweite 250mm
    - Öffnung 1/5,6, keine Blende (wie alle Spiegeltele)
    - Naheinstellgrenze etwa 2,3 Meter
    - T2-Anschluss (bei mir mit Nikon T2-Adapter, kam im Paket mit Icarex T2)
    - 342g inklusive Adapter
    - Höhe 9,5cm (inkl. Adapter), Durchmesser 7,3cm
    - 58mm Filter

    Die Abbildungsleistungen sind dann schon etwas speziell.

    Vorteile:
    + solide
    + für die Brennweite klein und leicht (insbesondere für Objektive aus der Zeit)
    + witziges Bokeh
    + macht trotz allem Spaß

    Nachteile
    - Abblenden nicht möglich (klar, Spiegeltele)
    - Fokussierhilfe (Grüner Preil, grüne Punkte der Nikon) versagen und zeigen nichts an, obwohl eigentlich innerhalb der Spezifikation (bei Motiv im strahlenden Sonnenschein geht es vereinzelt)
    - miserable Schärfe und unterirdische Auflösung
    - flau und kontrastarm
    - Hotspot bei Fokussierung auf unendlich (verschwindet bei geringfügig kürzeren Distanzen)
    - Helle Ecken bei seitlichem Streiflicht (können durch eine Sonnenblende oder eine schützende Hand effektiv vermieden werden)
    - Flares bei Sonne im Bild oder minimal daneben
    - Chromatische Aberrationen nicht nur am Rand

    Natürlich kann man darüber streiten, ob das "witzige Bokeh" nun ein Vorteil oder ein Nachteil ist. Aber aus fotografischer Sicht ist es der einzige Grund, das Berolina zu nutzen, daher lasse ich es bei Vorteilen.

    Die Probleme mit der Fokussierhilfe treten wohl allgemein bei Spiegelteles auf.

    Ich habe übrigens nicht die geringste Ahnung, was das Objektiv wert ist. Es war ein Beifang zu einem anderen Objektiv (auf das ich auch nicht viel geboten hatte), somit de facto kostenlos.

    Name:  DSF_0216.jpg
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Größe:  220,3 KB
    Vorteil Berolina: Es passt in Bilder mit quadratischem Beschnitt.

    Name:  DSF_0217.jpg
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    Name:  DSF_0219.jpg
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  2. 2 Benutzer sagen "Danke", Anthracite :


  3. #2
    Spitzenkommentierer Avatar von Anthracite
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    Standard

    So und jetzt etwas zu den Bildergebnissen.


    Name:  DSE_8211.jpg
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Größe:  250,2 KB
    Bei Einstellung auf Unendlich ist ein deutlicher Hotspot zu sehen.
    Bei geringeren Entfernungen verschwindet er aber schnell, und da man ohnehin wegen des Bokehs fotografiert, stört er in der Praxis nicht.
    Ich nehme an, dass der Hotspot durch Spiegelungen zwischen Sensor und Spiegel im Objektiv entsteht. Insofern dürfte er bei dem früher üblichen Film nicht austreten.

    Name:  DSE_8214.jpg
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Größe:  222,7 KB
    Bokeh: Donuts im Zentrum, Swirl am Rand. Kenne ich in der Kombination von keinem anderen Objektiv.
    Bei seitlichem Sonnenlicht neigt das Berolina zu hellen Ecken, oben links und rechts zu sehen. Die hellen Ecken lassen sich durch eine Sonnenblende wirksam vermeiden.

    Name:  DSE_8220.jpg
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Größe:  223,4 KB
    Gleiches Motiv, gleiche Stelle, aber das Objektiv wurde mit der Hand vor der Sonne abgeschirmt. Siehe, die hellen Ecken sind verschwunden.

    Name:  DSF_0404.jpg
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Größe:  192,4 KB
    Das Berolina hat ohnehin alle optischen Fehler, warum also nicht auch Flares?
    Die Flares treten ausschließlich auf, wenn die Sonne im Bild ist oder unmittelbar daneben. Deswegen können sie auch durch eine Sonnenblende nicht vermieden werden. In der Praxis ist das bei der Brennweite aber kein Problem.

    Name:  DSF_0383.jpg
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    Name:  DSF_0385.jpg
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    Name:  DSF_0387.jpg
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    Name:  DSF_0412.jpg
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Größe:  225,0 KB
    Mal ein Bild ohne technische Schwächen.

    Name:  DSF_0414.jpg
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Größe:  285,6 KB

    Trotz aller Schwächen macht es durchaus Spaß, mal mit dem Berolina loszuziehen und zu sehen, ob man was Hübsches damit erzeugen kann. Man sollte es aber besser nicht nehmen, wenn man liefern muss,.

  4. 3 Benutzer sagen "Danke", Anthracite :


  5. #3
    Spitzenkommentierer Avatar von eos
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    cooles Ding, so abgrundtief miserabel, dass es schon wieder Spaß macht

    Versuch doch mal etwas mit viel Kontrast in schwarz-weiss......

    LG Claas

  6. #4
    Spitzenkommentierer Avatar von Tedat
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    Zitat Zitat von Anthracite Beitrag anzeigen
    Außer dem Berolina weiß ich nur vom Minolta Rokkor, welches eine für Spiegeltele sehr kurze Brennweite von 250mm hat.
    das Berolina wurde auch als Lentar 5.6/250mm sowie Focal 5.6/250mm vertrieben.. meiner Meinung nach alles Handelsmarken, keine Ahnung wer der eigentliche Hersteller war.
    Gruß
    Jan

  7. #5
    Spitzenkommentierer Avatar von Anthracite
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    Ja, Berolina war nur eine Handelsmarke. Ich habe auch keine Ahnung, wer der Hersteller war. Auf dem Objektiv hat er sich nicht verewigt.

    Zitat Zitat von eos Beitrag anzeigen
    cooles Ding, so abgrundtief miserabel, dass es schon wieder Spaß macht
    Ja, durchaus. Das Lomo-Prinzip: Es gibt keine schlechten Kameras (oder Objektive), es gibt nur Kreativkameras .

    Aber es ist auch ein Stück Foto-Geschichte. In den Siebzigern und Anfang der Achtziger galten Spiegelteles als die große praktische Neuerung, weil sie lange Brennweiten in einem relativ kompakten und leichten Gehäuse ermöglichten. Ich erinnere mich noch, wer damals von den Schülern eine Foto-Ausrüstung haben wollte, die was her gab, der hatte ein (lichtschwaches) 35-70 Standardzoom, ein 70-200 Tele, ein Makro-Objektiv und ein 500/8-Spiegeltele. Und in der Zeit hat man dann auch mit ungewöhnlichen Kontruktionen wie diesem Objektiv oder dem 250/5,6 von Minolta versucht, Käufer zu finden. Scheinbar mit wenig Erfolg, sonst gäbe es mehr kurze Spiegelteles. Spätestens als Autofokus aufkam, der bei Spiegelteles nicht funktioniert, war es damit vorbei.

    Das Minolta 250/5,6 erzielt wohl recht gute Gebrauchtpreise. Vom Berolina ist mir da aber nichts bekannt.

  8. #6
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    Zitat Zitat von Anthracite Beitrag anzeigen

    Außer dem Berolina weiß ich nur vom Minolta Rokkor, welches eine für Spiegeltele sehr kurze Brennweite von 250mm hat. Genaugenommen war das Minolta das einzige Spiegeltele mit 250mm, von dem ich wusste, bis ich das Berolina als unerwarteten Beifang zu einem 28/2,8 in einem Paket vorgefunden habe.
    Ich kenne noch zwei weitere kurzbrennweitige Spiegelteles:

    Siemens (Askania) Spiegel-Hypomediar 1:6,8 20cm für 16 mm Filmkameras das es auf dieser
    Website zu sehen gibt:http://www.olafs-16mm-kino.de/objektive.htm

    Wenn ich das richtig sehe, ist es eines der wenigen Spiegeltele das abblendbar ist, auf dem
    vorderen Ring sind die Zahlen 6,8, 8, 11 und 16 erkennbar. Das dort auch gezeigte Busch
    Vario-Glaukar 2,8/2,5-8 cm ist eines der allerersten Zoomobjektive.

    Und dann gab es noch das Canon Reflex CL 1:4 250 mm das für semiprofessionelle Camcorder
    gedacht war.


    Viele Grüße

    Helmut

  9. #7
    Spitzenkommentierer Avatar von Tedat
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    Zitat Zitat von Anthracite Beitrag anzeigen
    Spätestens als Autofokus aufkam, der bei Spiegelteles nicht funktioniert, war es damit vorbei.
    beim Minolta AF 8/500mm funktioniert Autofokus.. ist aber auch das einzige Spiegeltele bei dem das so ist.
    Gruß
    Jan

  10. #8
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    Zitat Zitat von Tedat Beitrag anzeigen
    beim Minolta AF 8/500mm funktioniert Autofokus.. ist aber auch das einzige Spiegeltele bei dem das so ist.
    Ein AF-Spiegeltele gab es auch für die Minolta Vectis, das war ein Minolta V 400 mm f/8 Reflex.


    Gruß

    Helmut

  11. #9
    Spitzenkommentierer Avatar von Tedat
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    du hast natürlich recht... das Vectis System verdränge ich immer wieder und dabei gabs mit der RD-3000 sogar eine digitale Kamera zu diesen Linsen.
    Gruß
    Jan

  12. #10
    Spitzenkommentierer Avatar von Anthracite
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    Was ist denn bei Minolta (Kamera oder Objektiv) anders, dass es dort funktioniert?

    Der Grund, warum das Berolina mit AF nicht machbar wäre, ist ja, dass die Phasenmessung (also das, was für den Phasenautofokus benötigt wird) versagt und weder Schärfepunkt noch Drehrichtung findet. Und das scheint mir eigentlich systembedingt für Spiegelobjektive zu sein. Angezeigt werden immer die beiden Pfeile ohne Punkt, was sonst der Fall ist, wenn es z. B. zu dunkel ist oder gar kein Kontrast vorhanden oder Anfangsblende kleiner 8.

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