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Thema: Warum haben manche Objektive viele Blendenlamellen - andere nicht?

  1. #1
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    Standard Warum haben manche Objektive viele Blendenlamellen - andere nicht?

    Mit vielen Blendenlamellen ist es für den Konstrukteur recht einfach, auch bei geschlossener Blende eine fast kreisrunde Blendenöffnung zu erreichen. Das ist schön für die Zeichnung der Bokeh-Highlights und des gesamten Umschärfe-Bereichs: die Zeichnung wird ruhiger, keine Ecken in den Spitzlichtern.

    Manches Altglas hat viele Lamellen - andere Altobjektive wenige. Warum eigentlich?

    Der Grund ist ein recht einfacher: mit der Umstellung von einer manuell zu bedienenden Dreh- Rast- oder Vorwahlblende auf eine sogenannte Automatikblende mussten die zur Bewegung der Blende verfügbaren die mechanischen Kräfte geringer werden. Der kleine Druckblendenhebel in der Kamera hat einfach zu wenig Kraft, um die Reibung vieler Lamellen überwinden zu können!

    So wurden beim Meyer Orestor aus 15 schön rund angeordneten Lamellen bei der Automatik-Version nur noch sechs - die obendrein besonders sparsam eckig schlossen.

    In einer Übergangsphase wurden auch Aufzieh-Blenden mit Automatik-Steuerung angeboten, deren Schließ-Feder-Mechanismus manuell gespannt werden muss (Springblende, Aufziehblende, z.B. Auto-Takumar, Steinheil SB).

    Durch Fortschritte in der Materialbeschaffenheit und durch hohe Fertigungspräzision konnte die Zahl der Lamellen bei Automatik-Belnden teilweise auf sieben oder acht, bei aktuellen Autofokus-Modellen auch auf neun Lamellen erhöht werden.

    Einen Sonderfall zeigt so manches "Carl-Zeiss"-Objektiv: lediglich drei Lamellen schließen die Blende in Wankel-Motor-Reminiszenz. Das schaut schon sehr "anders" aus.

    Man sieht also: viele Lamellen und kreisrunde Blende hat nicht nur mit Jux und Dollerei der Ingenieure oder Sparsamkeit zu tun - sondern mit der Art der Blendensteuerung.

    Allerdings bekommen wir von der Automatik-Blendensteuerung an der DSLR nichts mit, da ist die Blendensteuerung wie in alten Tagen "rein manuell".

    (Ergänzungen und Korrekturen wie immer willkommen)

  2. #2
    Moderator Avatar von Padiej
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    Standard AW: Warum haben manche Objektive viele Blendenlamellen - andere nicht?

    Mir fällt an dieser Stelle auf, das die Objektive mit vielen Lamellen, wie Pentacon six 4/300 oder 4/200, keine Blenden-Arretierungen haben. Logisch, denn die Blende bleibt aufgrund der Reibungskräfte brav in Position, Spannfeder gibt es nicht.
    LG PETER (Freund manueller Objektive)
    Sony A7, Nex5n, Nex6, Panasonc FZ1000
    Objektive von 14mm - 500mm (auch mit Autofokus)
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  3. #3
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    Standard AW: Warum haben manche Objektive viele Blendenlamellen - andere nicht?

    Zitat Zitat von Padiej Beitrag anzeigen
    Mir fällt an dieser Stelle auf, das die Objektive mit vielen Lamellen, wie Pentacon six 4/300 oder 4/200, keine Blenden-Arretierungen haben. Logisch, denn die Blende bleibt aufgrund der Reibungskräfte brav in Position, Spannfeder gibt es nicht.
    Nicht alle - manche haben eine Rastblende wie z.B. das ISCO Göttingen Tele-Westanar 135mm f/3.5 oder eine Vorwahlblende wie z.B. das Meyer Trioplan 2.8/100, die aber tatsächlich auch stufenlos funktioniert.

  4. #4
    Teilzeit-Mod. ;) Avatar von LucisPictor
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    Standard AW: Warum haben manche Objektive viele Blendenlamellen - andere nicht?

    Alte Nikkore haben oft neun Lamellen. Wie sieht es denn bei den modernen AF-Nikkoren aus?
    Carsten, berufsbedingt immer mal wieder auf Forum-Pause. In grün schreibe ich als Mod.
    ​Leica, Sony, Nikon, Fuji, Olympus, Pentax, Panasonic, Canon, Sigma und viel zu viele Linsen sowie andere digitale und analoge Kameras.
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  5. #5
    Ist noch neu hier
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    Standard AW: Warum haben manche Objektive viele Blendenlamellen - andere nicht?

    - also wie es sich bei Nikkoren verhält kann ich nicht sagen, aber ich finde es vom Bokeh her spannend ein Glas mit vielen Lammellen mit einem mit wenigen zu vergleichen. Mein MeyerOrestor2.8/135 zeichnet Hintergrundspitzlichter ganz anders als ein 2.8/135 Revuenon-Special, wobei beide ihre Daseinsberechtigung immer wieder unter beweis stellen. lg jo

  6. #6
    Ist oft mit dabei Avatar von Cactus
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    Standard AW: Warum haben manche Objektive viele Blendenlamellen - andere nicht?

    Hallo zusammen,

    soweit mir Informationen zugänglich sind gab es bei "alten" Nikkoren bis 24 mm Brennweite keine 9 Lamellen, eher 7 waren der Standard.
    Mit dem AF-S 24 (AF=Autofokus/S=Silent-Wave-Antrieb) 1,4 G taucht im Januar 2010 das erste mit 9 Lamellen auf.
    Ebenso bei 28 mm: AF 28 1,4 D -> das einzige mit neun Lamellen (gebaut bis 2005).
    Bei den 35er hatte eine F Ausführung von 1959-1962 mal neune!
    Dann erst wieder ein C (1973 bis 75) und das AI-S (hier steht das S nicht für Silent-Wave sondern für die Nachfolgemodelle der AI Serien) 35 1,4 (bis heute verfügbar).
    Die 50er kennen auch Uraltteile und das AI-S 1,2 mit neun Lamellen, neu ist ein AF-S 1,4 mit ebenfalls neunen.
    Bei den 85er haben sowohl das AF 1,8. das AF D 1,8, als auch 1,4 AI-S und AF D schöne neun Lamellen.

    Im Telebereich zeigt sich eine gewisse Konstanz, dort wo es manuell neun Lamellen waren, haben auch die Autofokusnachfolger diese Anzahl.
    Protzige Ausnahme: F und K 300 mm 2,8 ED --> 18 Lamellen, hatten nie einen entsprechenden Nachfolger.

    Im Zoom-Bereich fällt eher auf, dass die neueren AF Teile eher über 9 Lamellen verfügen als ihre manuellen Vorgänger.

    Was allerdings stark auffällt ist die Tatsache, dass nahezu alle Objektive der neueren AF-S Baureihen eine rotierende Frontlinse haben, vermutlich spart diese Bauweise Energie ein und/oder ermöglicht erst schnellen AF ?!?

    Liebe Grüße
    Horst

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