Logisch Heiko, jeder kann machen was er will. Man muss ja solche geblitzten Bilder nicht angucken .
Logisch Heiko, jeder kann machen was er will. Man muss ja solche geblitzten Bilder nicht angucken .
Ich habe mich mit dem Text mal etwas näher beschäftigt. Es ist kein wissenschaftliches Statement, sondern eine ebenso subjektive Einschätzung wie die unseren, nur mit dem Unterschied, dass der Autor Augenarzt ist.
Er schreibt mehrfach "Bird and animals", es müsse aber korrekt heißen: "Bird and mammals". Dies ist ein Fauxpas, der einem wissenschaftlich geschulten Autoren nie unterlaufen würde. Es wird der Eindruck erweckt, als seien Vögel keine Tiere.
Ich habe mal ein paar Kernsätze herausgezogen (Sinngemäße Ergänzungen zum Verständnis sind aus vorlaufenden oder folgenden Sätzen entnommen und in eckige Klammern gesetzt):
[Tiere] können aufgeschreckt durch den plötzlichen, unerwarteten Ausbruch von Licht [werden], während andere in ihrem Tun weitermachen und nicht auf den Blitz reagieren.
Das wurde schon in diesem Thread beschrieben.
Die Lichtintensität, der Grad der Konzentration und Dauerlicht sind alles Faktoren, die mögliche Auswirkungen auf die Sehschärfe [haben können].
...
[Bei Umgebungslicht] hat die Verwendung von Aufhellblitzen bei Tieren und Vögeln wahrscheinlich keine Auswirkungen auf ihre visuellen Systeme.
Aber es ist nicht sicher.
In völliger Dunkelheit kann die Verwendung von Blitzen eine vorübergehende Beeinträchtigung des Sehvermögens für 5 - 20 Minuten verursachen.
Das kann reicht einem Beutegreifer allemal, um zu zuschlagen. Das geblendete Tier ist verloren.
Aufgrund der ersten Sehstörungen vom Blitz in völliger Dunkelheit wird wiederholtes Blitzen der Vögel oder andere Tiere in dieser Situation nicht empfohlen.
Selbst der Augenarzt rät ab!
Der gezielte Einsatz von Blitzen in ganz dunklen Situationen, die eine kurze Veränderung des Sehvermögens vornehmen muss von dem erzieherischen Wert des Fotos ausgeglichen werden.
Wer beurteilt es in dem Moment, in dem man das Foto schießt? Ein Amateur sicher nicht!
Und auch in der Zusammenfassung wird wieder vermutet:
Der Blitz wird nicht zu dauerhaften Schäden an den Augen von Tieren oder Menschen führen, auch im Nahbereich.
Dann folgt eine Tatsache, die sich die Augenchirurgen zu Nutze machen, z.B. bei Operationen am Grünen Star, dem Verschweißen der Netzhaut.
Nur sehr stark gebündeltes Licht, wie es der Blick auf die Sonne durch Ihr Tele oder Laser-Anwendung erwarten lassen, [kann] einen ständigen Netzhaut[schaden] verursachen.
Nun folgt leider etwas Polemik, und anschließend der Versuch einer Entschuldigung:
Durch die Aufmerksamkeit auf die Bedeutung der Erhaltung einer vielfältigen Population von Vögeln und anderen Tieren auf diesem Planeten können wir letztendlich in der Lage [sein], das Überleben und die Lebensqualität der fotografierten Dinge zu verbessern.
Und die letzte Bemerkung vom Hai war als Witz gedacht, ist aber leider eine Ansicht einer nicht sachgerechten Denkungsweise. Und damit überhaupt nicht witzig, sorry!
Ich warte jetzt weiter auf die Antwort des wissenschaftlichen Magazins und werde mich bis dahin auf keine Provokation einlassen.
Klasse, wenn mich des Nachts also mal wieder Mücken plagen, brauche ich ja nur einen Blitz in voller Stärke zünden und kann dann in aller Seelenruhe die orientierungslos umherflatternden Viecher killen.
Versuch's mal, Heiko. Viel Erfolg! Und erzähle uns dann von Deinen (Miss-)Erfolgen.
Da fällt mir übrigens noch auf: Insekten und Fische hat der Autor (wohlweislich???) ausgenommen...
Hallo Heiko,
ich denke, dass auch hier verschiedene Ansichten zum Thema Blitzen von Lebewesen fair diskutiert werden sollten. Auch ich halte Mücken und Zecken für "unnütze Kreaturen", aber es gäbe sie nicht, wenn die Natur sie nicht "brauchen würde". Was das Blitzen von Tieren angeht, sollte eine tiefere Beschäftigung mit den Lebensgewohnheiten dieser Organismen beachtet werden. Ein durchdachter Einsatz eines Blitzes sollte deshalb hier nicht verurteilt werden.
Gruss Fraenzel
Nee, das siehst du verkehrt.
Der Grund weswegen er den Unterschied zwischen Vögeln und anderen Tieren macht ist weil er auch selber fotografiert. Blitzen ist, dank der kurzen Entfernung zu einem relativ kleinen Objekt, besonders für Vogelfotografie geeignet.
Übrigens, hätte er Vögel und Säugetiere gesagt..... dann hätte er die Reptilien ausgeschlossen und die Insekten auch....;-)
definition of animal
Gut, dann laß uns mal bald hören, denn die blöden Augenärzte haben ja keine Ahnung...:hehehe:
Dennis Olivero obtained his DVM degree from the University of Minnesota where he also did an internship in small animal medicine and surgery. A comparative ophthalmology residency was completed at North Carolina State University, followed by a post doctorate NIH fellowship at the University of Minnesota College of Medicine. Dennis Olivero is a Diplomate of the American College of Veterinary Ophthalmologists and has served as staff veterinary ophthalmologist at two veterinary colleges and two private specialty practices. He has research publications in both the veterinary and human medical field.
Donald Cohen obtained his doctorate in medicine at State University of New York in Buffalo and went on to a flexible internship at Mercy Hospital in Pittsburgh, Pennsylvania. He completed his ophthalmology specialty training at Pittsburgh Eye and Ear and has been practicing ophthalmology for twenty years in his clinic in Mooresville, North Carolina.
Dr. Olivero’s interest in photography dates back to a trip to Africa in 1978; to see his images please visit his website at www.northernlightnaturephotography.com. Dr. Cohen’s passion for photography goes back as far as thirty years; to see his images please visit his website at www.dlcphotography.net.
Richtig Fraenzel. Genau das ist der Grund, warum ich diesen Thread gestartet habe.
Zum Argument gegen Blitzen in völliger Dunkelheit ist mir dann aber diese wundervolle Einsatzmöglichkeit eingefallen.
Spaß beiseite, diese Art von Blitzeinsatz war bei DCC-Fotos wohl bislang kein Thema. Allerdings wurde das ja im Zusammenhang mit dem Naturfoto des Jahres (bzw. dessen Aberkennung) in einem anderen Thread diskutiert. Prinzipiell halte ich auch da den Blitzeinsatz für gerechtfertigt, aber das ist ein anderes Thema.
Die hauptsächlich hier diskutierte Verwendung eines Blitzgerätes wird wohl eher bei Tages- oder Raumlicht stattfinden. Wird so ein Foto eingestellt, dann kannst Du eigentlich immer einen Kommentar aus der Schublade "Wenn man das mit dir machen würde, das arme Tier" lesen. Aber bis medizinisch nachgewiesen wurde, das sowas dem Tier (oder auch dem Menschen) Gesundheitsschäden zufügt, erwarte ich hier die gleiche Akzeptanz, wie ich sie für die Einstellung keinen Blitz zu verwenden aufbringe.
Was mich aber gestern eigentlich geärgert hat, ist das Infragestellen einer durchaus sachlichen Argumentation eines Augenmediziners. Auch wenn dieser "nur" seine Sicht der Dinge darlegt messe ich dieser auf Grund seiner Fachkenntnis durchaus mehr Gewicht zu als den Argumentationen von uns Laien. Aber nein, da wird beipflichtend das rausgepickt, was einem in den Kram passt (Blitzen in völliger Dunkelheit) und der Rest wird erstmal generell in Frage gestellt und ungenügende Fachkompetenz unterstellt.
Da eigenartige an dieser Argumentation ist für mich aber, dass die von Meiner Einer angefragte Meinung eines Magazins mit genau dieser Begründung abgetan werden könnte. Das sind dann ja auch nur subjektive Meinungen eines Redaktionsteams bzw. bestenfalls eines Mediziners. So kommen wir nicht wirklich weiter. :(Es ist kein wissenschaftliches Statement, sondern eine ebenso subjektive Einschätzung wie die unseren, nur mit dem Unterschied, dass der Autor Augenarzt ist. [...] Dies ist ein Fauxpas, der einem wissenschaftlich geschulten Autoren nie unterlaufen würde. [...] Aber es ist nicht sicher.
Ein paar Zitate aus anderen Foren zum Thema aus meiner Linksammlung:
Zitat aus DSLR-Forum
"Hi,
ich habe mal beim Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e. V. angefragt.
Hier deren Aussage:
Sehr geehrter Herr Fischer,
vielen Dank für Ihr Anfrage, dich ich gerne ganz pragmatisch beantworten möchte.
Blitzlicht ist ein sehr helles Licht und trifft, weil man es meist in der Dunkelheit
gebraucht, auf Augen mit weiten Pupillen. Kinderpupillen sind weiter als
Erwachsenenpupillen. Es kommt also eine recht große Lichtmenge in die Augen des
abzulichtenden Säuglings, da besteht kein Zweifel, aber nur für einen extrem kurzen
Zeitraum.
Die Pigmentschicht des Säuglingsauges ist weniger intensiv gefärbt, absorbiert also
weniger Strahlen als die eines älteren Auges. Die Dauer der Lichtexposition ist
extrem kurz. Diese beiden Faktoren limitieren die Gefährdung für die Säuglingsaugen.
Bei Augenoperationen, besonders, wenn die Netzhaut angegangen wird, muss man mit
sehr grellem Licht arbeiten, welches der Helligkeit von Blitzlicht entspricht. Eine
Operation dauert zwischen 30 und 90 Minuten. Einen Dauerschaden wegen zu langem und
zu hellem Licht können wir nach solchen Operationen nicht beobachten, obwohl die
Lichtmengen 1000fach größer sind als bei einer Blitzlichtaufnahme. Kurze,
blitzartige Lichtmengen können durchaus die Augen schädigen. Dann muss das Licht
aber noch 100-500mal stärker sein als Blitzlicht. Dies ist der Fall bei Laserlicht.
In der Augenheilkunde benutzen wir Laserlicht um punktförmige Verbrennungen an der
Netzhaut zu erzeugen, die eine Heilwirkung haben. Die Energie des Laserlichtes ist
100 bis 500mal stärker als das Fotoblitzlicht. Man hat viele und gute Erfahrungen,
welche Lichtmengen notwendig sind, um eine Verbrennung an der Netzhaut zu erzeugen.
Solche Lichtmengen werden von Blitzlichtgeräten nicht erzeugt.
Sie können Ihren Säugling also mit ruhigem Gewissen auch mit Blitzlicht
fotografieren. Wenn Sie sehr vorsichtig sein wollen, benutzen Sie am besten eine
Digitalkamera, die mit geringeren Lichtmengen auskommt und mit der Sie auch in der
Dämmerung noch ohne Blitzlicht recht gute Bilder machen können.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Arndt Gutzeit
Leiter des Ressorts Strabologie und Neuroophthalmologie
(Schielen und Augenbewegungsstörungen)
des Berufsverbandes der Augenärzte Deutschlands e. V.
Ich denke, daß kann man als sachkundiges Statement gelten lassen."
Zitat aus DSLR-Forum
"Zitat von Tierärztliche Klinik Hannover
Sie haben mit Ihrer E-Mail eine interessante Frage aufgeworfen, über die unseres Wissens keine wissenschaftlichen Untersuchungen vorliegen. Jedoch ist die Situation eines Fotoblitzes zu vergleichen mit dem Einsatz eines anderen Verfahrens – dem Elektroretinogramm (ERG).
Beim ERG wird die Netzhaut des Auges mit Hilfe von weißen Lichtblitzen mit einer Frequenz von 1,4 Hz stimuliert und die Netzhautfunktion mit Hilfe von Elektroden abgeleitet. Bei der verwendeten Lichtquelle handelt es sich um eine sehr starke Weißlichtquelle, die subjektiv mit einem Blitzlicht vergleichbar ist.
Bei der Messung werden die Ergebnisse von 25 Einzelreizen gemittelt und anschließend ausgewertet. Bei dieser Untersuchung kommt es nicht zum Kurvenabfall der Einzelkurven durch die Wiederholung, die jedoch zu erwarten wäre, sollte eine Überlastung der Rezeptoren oder gar ein Netzhautschaden entstehen.
Im Rahmen der Studien, die im Zusammenhang mit diesem Messverfahren durchgeführt wurden, sind keine nachteiligen Wirkungen aufgefallen, und die Messung ist seit Jahrzehnten im Routineeinsatz, sowohl in der Veterinär- als auch in der Humanmedizin.
Bedenkt man weiterhin, dass die Belastung eines Wildtieres durch das Blitzlicht eines Fotografen für das fotografierte Tier eher ein einmaliges Erlebnis darstellt, kann man sicherlich potentielle Schäden ausschließen."
Hallo pano360 und herzlich willkommen im Forum. Schön, dass Dein erster Beitrag gleich ordentlich was beitragen kann in dieser Diskussion.
Genau nach einem solchen Statement hab ich gesucht, bzw. hatte ich auch schonmal irgendwo gelesen, nur leider den Link bei irgendeiner Neuinstallation verramscht.
Danke.