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Thema: Edixa-Mat-Travenar A.Schacht Ulm 2.8/90 mm

Baum-Darstellung

  1. #1
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Standard Edixa-Mat-Travenar A.Schacht Ulm 2.8/90 mm

    Moin,

    hier die Vorstellung des Geschenkes eines guten Freundes. In seiner uralten Fotoausrüstung befand sich ein Objektiv der Firma A.Schacht, Ulm in der Brennweite 90mm, das ich so noch nicht gesehen hatte.



    Im Zebra - Look, wie die alten CZJ Objektive, hat es einige Merkwürdigkeiten", die mich fesselten. Objektiv ist M42x1 Schraubanschluss mit Stößel für Kameraschlagwerk.

    Beginnend bei der Blende, die aus insgesamt 16 ! Lamellen besteht, dachte ich mir schon, das muss ein Sahnebokeh ergeben. Und so ist es auch.



    Aber nicht genug mit den 16 Lamellen und der sich ergebenden angenähert kreisrunden Form der Blendenöffnung, verfüt dieses Objektiv über einen abgefahrenen Mechanismus zur Blendeneinstellung. Es gibt einen normal einzustellenden Blendenring, mit zwei erhabenen, geriffelten "Griffblättchen".




    Damit kann ich die Blende öffnen oder schließen, jedoch nur bei ausgelöstem Schlagwerk, also wenn der Blendenstößel eingedrückt wurde.
    Dann läßt sich die Blende normal bedienen.
    Unter den beiden "Griffmulden" für den Blendenring gibt es einen umlaufenden weiteren Ring, mit dem die Blende "aufgezogen/gespannt" werden kann. Ist dies geschehen, wartet das Objektiv auf die Schließung der Blende durch das Kameraschlagwerk und läßt sich normal nicht mehr schließen. Dafür besitzt es wieder eine Besonderheit, nämlich eine aussen angebrachte "Auslösebuchse" für einen Drahtauslöser, wie wir ihn von alten Kameras kennen.
    Völlig abgefahren und verrückt dieser mechanische Aufwand.



    Angesetzt an eine Canon EOS 5D muss am Besten also ein M42 Adapter mit Kragen benutzt werden, damit der Mechanismus den Stößel ständig eindrückt und die Blende wie gewohnt eingestellt werden kann.
    Nimmt man einen M42 Adapter ohne den Kragen, müsste jedesmal bei vollständiger Öffnung der Blende das Objektiv von der Kamera genommen werden, der Stößel eingedrückt werden oder eben ein Drahtauslöser angeschlossen werden.
    Schon verrückt diese Zeiten, als noch mit Doppeldrahtauslösern gearbeitet wurde.

    Zur optischen Leistung des Objektives.

    Es ist ein schönes Objektiv aus alten Tagen, das am Crop zu überzeugen vermag. Es zeigt wunderschöne Farben, hat ein traumhaftes Bokeh und vermag bei Portraits die Palette von weich bis scharf bereits ab Blende 4 zu ermöglichen. Es erinnert ein wenig an mein altes Super Takumar, das jetzt in Österreich seinen Dienst verrichtet. Ich muss lediglich nochmal eine Streulichtblende finden, die auf das 90er passt, denn aufgrund der Einfachvergütung (weiß nicht, wie alt das Teil schon ist), ist es sehr, sehr störanfällig für Flares.

    Am Vollformat ist es leider in den Ecken randunscharf, was sich auch durch stärkere Abblendung nicht sonderlich verändert.
    Aber das Reendering der Farben und auch die Sättigung/der Kontrast ist toll.

    Hier ein Link zu etlichen Bilder, die ich damit gemacht habe.

    http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/?level=album&id=54

    Ich mag es und werde es für Portraits behalten und weiter testen.

    Hier noch ein paar Bilder...










    Es ist ein Objektiv aus der Gattung, die offen noch recht weich sind, aber tolle Farben in hohem Kontrast zaubert.
    Statisch gesehen an meiner Mauer ist es an den Ecken links und rechts bereits ziemlich flau und unscharf.
    Für Portraits aber sicher gut geeignet, weil es im Zentrum schon scharf ist und mit der Abblendung noch deutlich zulegt.

    Auf der Skala würde ich es bei einer Benotung von 2-3 am Crop sehen, bei Abblendung die 2 vergeben.

    Ich werde es behalten für die schmeichelnden Portraits. Es kann mir das, was mir am Pentax Super Takumar 1.9/85mm so gefiel, ein wenig ersetzen.

    Für die Portrait-Linie halte ich dann das Samyang 1.4/85mm für die Schärfe und das Bokeh, für die ausgewogenen und phantastische Farbwiedergabe das Elmarit 2.8/90mm und eben das Schacht für die weichen, schmeichelnden Portraits im Bestand.
    Ich denke, damit ist man insgesamt ganz gut aufgestellt.

    Wollte dieses alte Teil einfach mal, weil es mechanisch sehr witzig und interessant ist, hier vorstellen.

    Hoffe es gefällt Euch.

    LG
    Henry

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