Meine verwendete Hardware:

* Canon EOS 350D
* Tamron SP AF 90mm F/2,8 Di MACRO 1:1
* 2 GB CF Extreme IV von SanDisk
* leider ohne Sonnenblende, die hat Tamron bei mir nicht mitgeliefert

Vor längerer Zeit hatte mir Tamron das 180mm Macro zugeschickt; mein Fazit damals:

"Für knapp 700 Euro bekommt man ein sehr hochwertiges Objektiv, welches mich sofort fasziniert hat. Es ist klasse verarbeitet, mit 900 Gramm nicht zu schwer, hat eine eigene (leider kratzeranfällige) Stativschelle und lässt sich super bedienen, wenn auch der AF langsamer und lauter ist als bei anderen Tamron-Objektiven. Wer etwas zwischen 150mm und 180mm sucht, sollte auf alle Fälle einmal das Tamron für 1-2 Tage ausprobieren, da es einen echt fesseln kann. Ich gebe hier eine Kaufempfehlung ab, wenn man denn 180mm benötigt und entweder genug Zeit für den manuellen Fokus hat oder aber der AF in der Lautstärke und der Geschwindigkeit nicht stört."

Eine deutlich leichtere und günstigere Version ist das 90mm Macro-Objektiv, welches speziell für DSLR-Kameras entwickelt wurde. Es hat eine Lichtstärke von F/2.8 und eine Naheinstellgrenze von nur 29 cm. Unter Hobbyfotografen wird das 90mm Macro auch als "Porträt-Macro" bezeichnet. Dies bedeutet nicht, dass man jeden Pickel seines Models hervorheben möchte... vielmehr sind 90mm meist eine ideale Brennweite für ansprechende Porträts mit unscharfem Hintergrund.

Das 90mm Macro ist für Canon, Nikon (außer D40/D40x), Sony, Minolta und Pentax verfügbar.

Über Tamron

Mit Markentechnologie und der Verpflichtung zu technischen Höchstleistungen hat sich Tamron für die verschiedenartigen Herausforderungen der Optik und der Opto-Elektronik des kommenden Jahrtausends positioniert.

Seit seiner Gründung im Jahre 1950 nimmt Tamron bei der Entwicklung von optischen Systemen eine führende Rolle, basierend auf technologischem Know How und innovativer Poduktionstechnik, ein. Dies alles begann mit der Entwicklung von Wechselobjektiven für 35mm SLR Kameras. Ein hervorragendes Verständnis für Verbraucherwünsche und eine Leidenschaft für Herausforderungen führten zu Produktkonzepten, die neuartige Objektive mit hervorragenden optischen Eigenschaften hervorbrachten. Innovation ist einer der Grundpfeiler Tamrons und brachte ein Objektivwechselsystem hervor, dass es erlaubte einzelne Objektive an einer Reihe von verschiedenen Kameramarken zu adaptieren sowie das revolutionäre 28-300 mm Mehrfach-Zoom, das Flexibilität mit hoher Leistung verbindet.

Quelle: Tamron

Technische Daten

Die wichtigsten Eckdaten des Objektivs:

Bauweise: Festbrennweite
Kleinste Blende: 32
kürzeste Einstellentfernung [m]: 0.29
Max. Abbildungsmaßstab: 1:1
Filtergröße [mm]: 55
Gewicht [g]: 405
Größter Durchmesser x Baulänge [mm]: 71,5 x 97
Lichtstärke:2,8
Brennweite [mm]: 90
Sonnenblende: ja
Weichbeutel: ja

Makroaufnahmen

Makroaufnahmen sollten, auch bei besten Lichtverhältnissen, am besten immer mit Stativ gemacht werden. Durch den 1:1 Maßstab und die 90mm Brennweite bei einer Naheinstellgrenze von 29cm kommt man verdammt nah an das Motiv der Begierde ran. Durch diese Nahaufnahmen neigt man schneller zu Verwacklungen, weswegen mindestens ein Einbein-Stativ nicht fehlen sollte; wenn genug Motivation für gute Bilder vorhanden ist, sollte man auch ein Dreibein-Stativ nicht verschmähen.

Die 2.8er Lichtstärke ist ideal, um auch bei schlechteren Lichtverhältnissen gute Makroaufnahmen zu machen. Alternativ kann man auch mit der 2.8er Lichtstärke den Hintergrund wunderbar unscharf bekommen. Das 90mm Macro von Tamron hat eine gute bis sehr gute Bildqualität / Auflösung. Die Bilder werden knackscharf, die Farben sind sehr natürlich, ab und an eine Spur zu hell, dies lässt sich aber später am PC locker korrigieren oder man belichtet gleich zu Beginn etwas unter.

Der Autofokus ist schnell und sehr treffsicher, das fand ich richtig angenehm. Die Lautstärke ist erträglich, das 17-50er von Tamron ist hier deutlich lauter.

Die Verzeichnungen sind praktisch nicht zu sehen, sehr stark, auch direkt an den Rändern. Ebenso kommt es hier auch zu fast keinem Schärfeverlust. Lediglich bei Blende 32 kommt es zur Beugungsunschärfe, die dann auch stärker ist.

Die chromatischen Aberrationen beschränken sich auf ein Minimum, am "Schlimmsten" sind sie bei Blende 8 und 16, bei 2.8 fast gar nicht zu sehen.

Um mit dem manuellen Autofokus zu fotografieren, muss man den "Fokussierring" nach vorne schieben, so schaltet man in den MF-Modus um. Es muss hierfür kein Schalter bewegt werden (es gibt zudem keine Schalter am 90mm ;-))

Porträtaufnahmen

Da das 90er Macro ja auch als Porträt-Macro bezeichnet wird, habe ich mich mal daran vesucht. Die 90mm an meiner 350D (ergibt durch den 1,6er Crop-Faktor eine Brennweite von 144mm) machen bei Porträtaufnahmen Spaß, wobei 144mm für meinen Geschmack fast schon ein bissl zuviel des Guten sind. Die Freistellung der Personen zum Hintergrund waren natürlich astrein, doch mir persönlich gefällt das Objektiv für reine Makro-Aufnahmen besser (aber für ein schnelles Porträtfoto zwischendurch ist es allemal geeignet!).

Preis

Der Onlinepreis liegt bei rund 370 Euro

Fazit


Für Makroaufnahmen definitiv ein super Objektiv in dieser Preisklasse. Lichtstark, schnell, leicht und sehr gute Abbildungsleistung. Nicht umsonst wurde es wohl mehrfacher Testsieger und erfreut sich bei vielen Hobbyfotografen größter Beliebtheit.

Pro und Contra

+ gute Lichtstärke
+ schneller und genauer Autofokus
+ leicht
+ bezahlbar

- durch den Cropfaktor vielleicht etwas zuviel Brennweite für Porträts

** Hinweis: Jeder hat andere Ansprüche an sein Equipment, daher ist dieser Erfahrungsbericht von mir natürlich nur als Hilfestellung für einen eventuellen Kauf zu beachten – kein Testbericht der Welt (auch meine nicht ;-)) können einen Selbsttest ersetzen - das möchte ich gerne noch erwähnen **

tamron_90.jpg