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Thema: Digitalkamera an Linhof

  1. #1
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    Standard Digitalkamera an Linhof

    Hi,
    ich habe letztens bei Linhof geschaut und gesehen, dass sie für die Technikardan 2x3 offensichtlich Adapter auf Dgitalkamers gibt:

    https://linhof.com/nikon-f-mount-ada...88r-tk-st-6x9/

    Offenbar auch kompatibel zur Supertechnika 2x3 und damit vielleicht auch der Technika 70.

    Hat hier damit jemand Erfahrung? Es scheint mir so zu sein, dass das grundsätzlich auch an einer 4x5 geht, aber dass man ganz schön Auflage verliert. D.h. was ist dann die minimale noch nutzbare Brennweite? 100mm wenn man einen Weitwinkelbalgen hat?

    Viele Grüße
    Andreas

  2. #2
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    Im deutschen Großformatforum sind kompetente Leute unterwegs, welche bereits digital an 4x5" gemacht haben.
    Insbesondere Dieter "Diesch" hat umfangreiche Erfahrungen und ist sehr hilfsbereit.

    Erst mal stöbern, was die Leute so gemacht haben, dann gezielt fragen, so mein Vorschlag.

    Gruß,
    Reginald

  3. #3
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    Danke Unschärfe! Ich hab das da gefunden:

    https://forum.grossformatfotografie....7-an-kardan-e/

    Das kommt dem nahe was ich mir dachte und bestätigt mein Gefühl mit den 100mm.

    Dort gibt es die Idee das Objektiv von innen in den Balgen zu schrauben. Das habe ich bei meinem Tilt Shift Balgen auch ausprobiert. Gut funktioniert das aber nur mit Objektiven wo man von vorn an den Blendenring ran kommt. Sonst muss man ständig den Balgen wieder wegpfriemeln, was keinen Spass macht. Bei einem Flektogon 4/50 macht das bestimmt keinen Spass, wobei sich das 4/50 auf meinem Tilt Shift Balgen sich auch noch in Normalposition verwenden lässt.

    Hier war auch jemand fleissig:

    https://forum.grossformatfotografie....%C3%A4t-und-p/

    Diese Kameras sind wohl bevorzugt auf Weitwinkel ausgelegt.

    Beim Lesen in dem Forum kommt mir das Grübeln. Wahrscheinlich bleibe ich erst mal bei meinem Mamiya Tilt Shift Balgen der jetzt hinten E-Mount und vorn P6 spricht. Das 85mm Solinar ist von der Baugröße dazu super passend, wenn mir auch die Abbildungseigenschaften im Unscharfen nicht gefallen. Eine andere Kamera adaptieren hat wahrscheinlich keinen Sinn, solange sie keine Feintriebe hat. Meine Erfahrung mit dem Tilt Shiftbalgen ist auch, dass das Einstellen ohne Feintriebe seine Tücken hat.

    Viele Grüße
    Andreas

  4. #4
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    Zitat Zitat von pandreas Beitrag anzeigen
    Danke Unschärfe! Ich hab das da gefunden:
    Na, da hast Du Dir aber kuriose "Bastler" rausgesucht :-)


    Lies mal besser hier, bis #8,
    Linhof mit 150 bzw 100mm:
    https://forum.grossformatfotografie....cht-vergessen/


    Hier, Teil 2:

    https://forum.grossformatfotografie....3%BCckteil-ii/

    Es geht.
    Ich habe noch wo gelesen, daß der große Kamerabalgen gerne auch als Staubpumpe Richtung Chip funghiert.

    Selbst bin ich mittlerweile am Überlegen, auch wieder mal eine kleine 6x9cm Kamera zu kaufen - oder bauen.

    Fände ich, parallel zur Rollfilmnutzung, auch für digitale Anwendungen wesentlich praktischer als 4x5".

    Magst Du mal Deine Kombi mit dem Mamiyabalg zeigen, oder sieht es so schnuckelig wie hier aus?

    https://www.ebay.de/itm/124632347992...SABEgK4GvD_BwE


    "" Eine andere Kamera adaptieren hat wahrscheinlich keinen Sinn, solange sie keine Feintriebe hat""

    Diese Problematik hatte ich im Plaubel-thread bereits genannt; den Sinn definiert man freilich individuell.
    Mir sieht der Mamiya Balg etwas wackelig aus (Standarten)?
    Dann wäre ein Upgrade doch sinnvoll.

  5. #5
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    In einer Bastelkiste bin ich einem Prototypen begegnet, der direkt an Sony-E angeschlossen werden kann und vorne ein CY-Bajonett trägt.
    Damals hatte ich noch ein Tokina 3,5 / 17 Objektiv. Das Ganze ging bis unendlich, war aber extrem fummelig und die Funktion mit APSC nicht recht überzeugend.

    LG Christoph
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  6. Folgender Benutzer sagt "Danke", stangl :


  7. #6
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    Schaut interessant aus; sogar mit "Feintrieb" für Rise/Fall!-)

    Dem Tokina 3.5 17 bin ich jetzt schon öfter begegnet. Weisst Du welchen Bildkreis das bei unendlich hat?

    Ein Flek 2.8/20 taugt leider nicht. An der Fachkamera müsste man leider rise/fall mit tilt kombinieren, dass es nicht zu stark vignettiert.

    Viele Grüße
    Andreas

  8. #7
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    Zitat Zitat von Unschärfe Beitrag anzeigen

    Magst Du mal Deine Kombi mit dem Mamiyabalg zeigen, oder sieht es so schnuckelig wie hier aus?

    https://www.ebay.de/itm/124632347992...SABEgK4GvD_BwE

    Hallo Unschärfe,

    ja, hier habe ich den Aufbau beschrieben:

    http://forum.mflenses.com/technical-...45-t81283.html

    Ja der Mamiya Balgen ist wackelig, spätestens, wenn man ein (echtes) Sonnar 4/300 auf Stativ stellt, und die Kamera via Balgen am Objektiv hängt. Irgendwo im Netz habe ich glaube ich auch Bilder mit dem 300er deponiert. Für den Solinar ist der Balgen gut. Das passt von den Dimensionen sehr gut.

    Die Links die Du geschickt hast verwenden als Brennweite 100mm bzw. 150mm; der Mamiya funktioniert bei mir bis von den Einstellungen her bis 50 problemlos und bis 30 (Pentacon 3.5 30) wenn man das Objektiv per Filtergewinde anschließt. Einstellmöglichkeit dann aber sehr pfriemelig.

    Meine bevorzugte Anwendung ist der Antischeimpflug, so wie in dem von dir zitierten Thread. Super wäre, wenn das Gewicht der Linsen keine Rolle spielen würde. Einige der typischen Altglasobjektive ex DDR sind aus meiner Sicht scharf genug, dass sie sich verwenden lassen, nur leider vergleichsweise schwer.

    Solltest Du zufällig in der Gegend von München wohnen kann ich mit entsprechenden Kameras gern aushelfen. Bis 4x5 habe ich was; Rückteile allerdings nur bis 6x9 Rollfilm. Klassische Kassetten habe ich nie verwendet, weil ich keine Dunkelkammer habe. Zu Analogzeiten war mir das Einstellen zu mühselig. Wenn man das selten macht ist es echt ätzend, dass alles auf dem Kopf steht und seitenverkehrt ist.

    Mit der Digitalkamera und dem Fokuszoom geht das aber super. Deswegen zieht es mich immer wieder hin da wieder was zu machen und vielleicht mehr als bei dem Mamiyabalgen geht.

    Bei Linhof ist leider das Problem, dass man wegen der Batteriewulst nicht nah ran kommt. Da gibt sich 2x3 und 4x5 glaube ich nicht viel. Da werden 100mm Brennweite die Grenze sein, und das geht ja mit dem 85 Solinar auf dem Mamiyabalgen auch gar nicht so schlecht.

    Vielleicht tatsächlich, dass ich mich in dem Großformatforum mal beraten lasse. Früher glaube ich haben die bei Kleinbild ("Vollformat" ist bei vielen da wohl noch 4x5!-)) immer die Nase gerümpft aber das scheint sich geändert zu haben.

    Viele Grüße
    Andreas

  9. #8
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    PS: Hier noch der Link zum Solinar:

    https://www.digicamclub.de/showthrea...hlight=solinar

  10. #9
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    Ich greife mal ein Zitat von "drüben" auf, weil hier ein Verständnisproblem zu lösen wäre:

    ""Bei den Schärfelinien steige ich dann ganz aus; das gibt es bei Linhofs so nach meiner Erfahrung nicht (weil man normal nur Tilt oder Swing macht aber nie beides; das Drehrückteil machts möglich).""

    Die Schärfelinie, wir bezeichnen sie als Schärfeebene, kann man hinlegen wie gewünscht.
    Ohne Swing und Tilt steht sie parallel zum Film, beim Neigen der Standarte (Tilt) kippt sie nach vorn, beim Seitschwenk (Swing) dreht sie zur Seite.

    Willst Du einen Zaun von links unten nach rechts oben durchs Bild laufend scharfstellen, brauchst Du Tilt UND Swing, um die Ebene diagonal durchs Bild zu ziehen, ich sag mal über den Zaun zu stülpen.
    Hierbei ist dann egal, ob Linhof oder sonstwas auf der Kamera steht - Können muß sie es, diese Verstellungen.

    Mein Tip wäre es, zunächst das Prinzip, losgelöst von Kameramarken, zu verinnerlichen.
    Ein Drehrückteil hilft hier nicht weiter, "man" verdreht die Standarten.

    Fehlt die Möglichkeit des Seitschwenkens, dreht man die Kamera um 90 Grad, und macht aus der Tiltfunktion eine Swingfunktion.
    Versteht man den Swing nicht, dreht man mal den Kopf um 90 Grad und stellt sich das Tilten vor, was ja dann Swing ist.

    Tilt geht vorne und hinten, was aus der deutschen Bezeichnung deutlicher hervorginge (Neigen); bei der Sinar wird für die Bildeinstellung sogar hinten geneigt, und die gefundene Winkeleinstellung wird negativ an die Front übertragen, das Rückteil dann wieder auf Null gestellt.
    Also hinten minus 30 Grad werden zu positiv 30 Grad vorn.
    Die scheimpflugsche Ebenenverlagerung bleibt gleich.

    Was aber nur hinten geht, ist die Perspektiventzerrung.
    Wird eine schräg stehende Kamera (Tabletop) hinten nicht korrigiert, gibts arge Fluchtlinien - man "stellt" die Rückstandarte also wieder zurück, Tendenz senkrecht, bis die Perspektive stimmt.
    Oder gefällt - denn dies kann auch ein stilistisches Mittel sein.
    William Mortensen hatte sogar beeindruckende, jedoch skurrile Portraits durch perspektivische Verzerrungen kreiert.

  11. 2 Benutzer sagen "Danke", Unschärfe :


  12. #10
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    Mal für Leute, die sich den "Schärfekeil", also die Schärfeebene, welche sich durch Abblenden keilförmig von der Kamera weg aufspreizt, einmal Grundsätzliches:

    An großem Format gibt es eine große Mattscheibe, welche grundsätzlich der visuellen Kontrolle dient - da muß man sich gar nix vorstellen, man sieht es :-)

    Je kleiner das Format (und je kürzer die Brennweite), desto kniffliger wird jedoch das Sichten, das stimmt schon.

    Für Leute mit technischem bzw physikalisch-mathematischem Interesse, suche ich mal die Werke des Herren Harold Merklinger raus.

    Ich bemängele aufs Schärfste, daß in all den rückliegenden jahrzehnten kein deutscher Autor oder deutschsprachiger Kamerahersteller willens oder in der Lage war, die Hintergründe des Scheimpflügens zu vermitteln.
    Jeder kommt mit eigenen Bezeichnungen, teils mit irrsinnigen Zeichnungen, meist mit eigenen Ideen von der Handhabe der Dinge -und mit etwas Glück findet man beim Dr. Schön (Linhof) oder in Sinars umfangreichen Werken Häppchenwissen, welches entweder für den Einsteiger gar nicht verstehbar ist, Angst macht, zumindest aber niemals !! vollumfänglich erklärt, was genau da eigentlich passiert.

    Diese essentielle und garantiert verständnisbildende Lücke schließt Herr Merklinger.
    Allerdings ist die Lektüre schwerer Tobak, und meines Erachtens wiederum nicht einsteigergeeignet, also ggf. eher Aufbauwissen.
    Dies dann aber bis zum geht nicht mehr.

    Aufbauen tut das Wissen auf Meister Scheimpflugs Paptentschrift, und dort genau um das zweite Gesetz, welches hierzulande nicht im nötigen Umfang gelehrt wurde.
    Herr Schön als alter Winkelfreak benutzt dieses Gesetz als Grundlage, für Fa Linhof.

    Herr Merklinger nennt dieses beschriebene Phönomen, die "Hingerule" (Scharnierregel).
    Und erstmalig, so zumindest nach meiner Kenntnis, wurde auch mal beschrieben, und in einem Gif gezeigt, was genau beim Fokussieren mit geneigter Standarte eigentlich passiert...
    Geändert von Unschärfe (02.11.2023 um 21:30 Uhr)

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