ein kleiner Versuch einer Warnung...
als Altglasneuling - so wie ich - fällt man ja so auf manch blümerante Ankündigungen in der Bucht auch mal rein und kauft hochgeöffnete
Linsen. Da erlebt man auch so manche Überraschung, über eine will ich hier mal berichten: Das ZENIT IR 100mm F/1.5, M42-Anschluß.
Das Objektiv hat eine Naheinstellgrenze von 5m, also nimmt man am besten gleich noch Zwischenringe mit. Es hat keinen klassischen Blendenring, an dem steht nämlich "on" und "off" drauf. Spätestens nach dem ersten Bild merkt man, dass auf "on" = offener Blende man mit dem Objektiv alles machen kann - außer scharfen Bildern. Farbsäume und Flare. Hier mal eine "Nahaufnahme" im Biergarten (ist leider schon eine Weile her, brrrr):
Naja, hat so seinen speziellen Charme, man "kann" es mögen, muss es aber nicht:
Schon etwas stimmungsvoller wird es bei wenig Farbkontrast, der Lichtmatsch fügt bei Wasserbildern eine feuchte Anmutung hinzu:
Erst wenn man etwas abblendet, wird es so etwas wie scharf, allerdings das mit den Farben, naja, ... hmmm...
... womit ich zu meinem Fazit komme: bestimmt aufregender als ein "gewöhnliches" 100mm-Objektiv (wie z.B. ein olles Nikon oder Orestor), aber eigentlich nur zur Effektfotographie geeignet. Bei Offenblende kann man damit keine "normalen" Bilder machen, leicht abgeblendet ist es nicht schlecht, verändert aber Farben (Beschichtung und Glaswahl ist halt vermutlich doch für IR optimiert), was man per Weissabgleich korrigieren könnte. Aber abgeblendet hat es auch nicht mehr F/1.5 und dann kann man auch z.B. ein handliches kleines leichtes Orestor nehmen.
Ganz abgeblendet wird es übrigens ziemlich dunkel, vermutlich geht dann nicht mehr viel Licht durch (das geschah am helllichten Tag und hab' ich wohl verwackelt...)