Na dann versuche ich es mal:
Ein Prisma ist jedem schon mal über den Weg gelaufen. In einem Prisma werden Strahlen "zerlegt/umgeleitet".. Der bekanntesten Vertreter sind das Sucherpentaprisma/Dachkantprisma und ist als Einstellhilfe der Schnittbildkeil. Auf einer Einstellhilfe sind, umgeben von einer Fresnelscheibe zur "Bildaufhellung" in der Mitte zwei oder 4 (laßt mich lügen), 30 oder 45 Grad (?) gegeneinander versetzte "Prismen" eingelasert. Drehen wir nun am Fokusring, so wandern die Strahlen an den Kanten des Prismas "auf und ab" und bringen diese bei korrekter Einstellung zur Deckung. Beim Schnittbild sieht dies aus wie zwei im 30/45 Grad Winkel zueinanderstehende, gegenläufige "Einkerbungen". Nehmen wir einmal unsere Hände zu Hilfe:
Wir legen sie nebeneinander flach auf den Tisch. Danach jede Hand gegenläufig um 45 Grad bewegen. Nun sollten die Finger der linken Hand 30/45 Grad nach oben weisen und der Handballen der rechten Hand nach oben weisen. Also eine Hand zeigt aufwärts, die andere abwärts. So in etwa sind die Prismen des Schnittbildes gelasert. Quasi wie zwei gegenläufige Keile.
Wenn wir uns nun vorstellen, ein Lichtstrahl gleitet, abhängig vom Fokus an den Kanten dieser "Handkantenprismen" entlang, so wird der Fokus exakt sein, wenn er den Schnittpunkt der beiden "schiefen Ebenen" in unserem Handbeispiel erreicht. Dies wäre der Bereich, wo die beiden Hände sich kreuzen.
Wenn das Prinzip verstanden ist, so ist auch das Mikroprisma nicht schwer. Es verhält sich letztlich genauso, nur das die eingelaserten Prismen viel kleiner und feiner sind, als die groben Schnittbildprismenkeile. Bei einfachen Schnittbild würden sich bei nicht korrekter Scharfstellung der beiden gegenläufigen "Handprismen" versetzte Bild-Dopplungen in dem Bereich ergeben (versetzte Balken).
An der Stelle, an der die feinen Mikroprismen sitzen, zerfällt das Bild quasi in die partielle Unschärfe der Prismen.. dies ist das "geflacker" bei nicht exakter Fokussierung..
Hoffe dies konnte weiterhelfen für das Verständnis..
LG
Henry