7Artisans 50mm f0.95 (APS-C)

[Namenloser]

Liebe Freunde der manuellen Objektive,

ich möchte euch hier in den nächsten Tagen das neue

7Artisans 50mm f0.95

für APS-C-Kameras vorstellen.


Los geht es heute mit einem kleinen "Unboxing" im weihnachtlichen Ambiente des 2. Adventes






Rückseite der Verpackung mit Linsenschnitt - für die Rechnungsforscher unter uns





















Das ist schon ein für die relativ kompakten Ausmaße ganz schön schwerer Klopper -
Wenn man sich den Durchmesser des Objektives und der Frontlinse ansieht,
weiß man auch warum.

Wie alle neuen 7Artisans ist es komplett aus Metall und Glas,
ein gutes Anfassgefühl bietet es durch den griffigen Fokusring -
die eingravierten Beschriftungen, das anodisierte Kamerabajonett und das matte Finish strahlen wirklich Wertigkeit aus.

Die Fotos des unboxings habe ich mit der Sony A7III und dem Isco Cinelux 80mm f2 gefertigt.

[Namenloser]

Ich bin euch noch einiges an technischen Informationen schuldig...

Optisches Design: 7 Elemente in 5 Gruppen, davon 2 UD-Elemente
Blende: von f0.95 bis f16, clickless, 13 Blendenlamellen
Nahgrenze: 45cm
Gewicht: 416g
Filterdurchmesser: 62mm

Kamera für die Vorstellung ist die Sony Alpha 7RIII im APSC-Modus (18MP).


Ich bin überraschenderweise heute schon sehr weit gekommen mit dem Anfertigen von Fotos für meine Objektivvorstellung.

Wenn man sich solch ein Objektiv kauft (die Brennweite entspricht ja 75mm am Kleinbildsensor), so ist mit Sicherheit das Fotografieren von Menschen ein wichtiges Element.
Deshalb starte ich direkt einmal mit diesem Bereich.

Beide Bilder bei Offenblende f0.95:

#1


#2 Fokus auf der Hand


Man sieht sofort, die Schärfe ist für "Portraits" schon bei Offenblende absolut ausreichend. Auch die sphärische Aberration (dazu gleich mehr...) ist auf diese Distanzen kein Problem.


Als nächstes habe ich eine Bokehreihe auf kurze Distanz (etwas weiter als die Nahgrenze) für euch angefertigt.
Die Blendenwerte entsprechen den auf dem Blendenring aufgedruckten Stufen.

#3 f0.95


#4 f1.4


#5 f2


#6 f2.8


#7 f4


#f8


Meine ersten Beobachtungen sind folgende: "boah" sind die Bokehballs groß bei Offenblende - und sie bleiben schön rund beim Abblenden.
Die Schärfe ist bei f0.95 schon da, aber noch von der sphärischen Abberation (Glow) stark überlagert. Bei f1.4 verbessert sich dies schon, ab f2 ist die Schärfe wirklich ausgezeichnet.
Das Bokeh ist bei allen Stufen schön weich und cremig, Outlining ist bei diesen Bildern kein Thema und Bokeh Fringing auch nicht.
Erinnert mich gerade an die eben gelesene Vorstellung des TTArtisan 90mm f1.25 von Christian


Ich habe noch eine zweite Bokehreihe für euch, hier war die Aufnahmedistanz zum Motiv etwas größer.

#9 f0.95


#10 f1.4


#11 f2


#12 f2.8


#13 f4


Meine Beobachten sind eigentlich analog zur vorhergehenden Reihe.
Besonders toll finde ich aber, dass die Lichter wirklich auch beim Abblenden kreisrund bleiben.
Auch hier ist kein Bokeh-Fringing zu sehen. Hier scheint es besser korrigiert zu sein als seine 35mm-Brüder (dafür aber nicht so knackscharf bei Offenblende).

-wird fortgesetzt-

[Namenloser]

Ich habe mich auch den weiteren Test-Disziplinen schon etwas gewidmet...

Die Verzeichnung ist sichtbar tonnenförmig:

#14 f2.8


Hier sieht man sehr schön das Ausmaß anhand der Linien.

Bei Architektur könnte das dann folgendermaßen aussehen:

#15 f4



Diese Verzeichnung muss bei kritischen Bildern definitiv korrigiert werden.

Dies habe ich für das letztgezeigte Bild getan, dies geht ohne spezielles Profil mit einer Korrektur von +5 in LR oder ACR und ist absolut zufriedenstellend:

#16



Zur Demonstration der Bildwirkung bei Offenblende habe ich noch 2 Bildpaare vom jeweils gleichen Standpunkt mit unterschiedlicher Fokussierung vorbereitet.

Paar 1:

#17


#18


Ich finde es immer wieder beeindruckend, wie es solche lichtstarken Objektive schaffen, den Blick auf das Objekt zu lenken, auch auf etwas größere Distanzen.
....Und ich habe das Bokeh-Fringing gefunden (siehe Bild 18)....



Paar 2, jeweils f0.95:

#19


#20


Und im Nahbereich kann man wirklich alles "drumherum" ausblenden, auch Objekte vor der Fokusebene.

[Namenloser]

Als nächstes zeige ich einfach mal ein paar Bilder von gestern ohne "Testkriterien"....

Weihnachtsdekoration im Ort...

#21 f0.95


#22 f0.95


#23 f0.95


#24 f0.95


#25 f0.95 Unter Mistelzweigen....


#26 f0.95 Die Wassertonne der Nachbarn ist immer noch gut gefüllt...




#27-29 Dann habe ich noch eine 3er-Serie für euch, wie sich kleine Hintergrundhighlights beim Abblenden entwickeln.

f0.95


f1.4


f2

[Bessamatic]

Bei den Bildern #22 und #27-#29 gibt es jeweils zackige Muster oder Schlieren in den Highlights. Wo kommt das optisch gesehen her? Hat die Hinterlinse oder die Fassung etwas abbekommen oder kommt das von den Strukturen im Bild (Tannenzweige, Blattrand)? Bei den anderen Bildern mit ausgeprägten Highlights gibt es diese Strukturen nicht. Spannend.

[Namenloser]

Ja, da ist in den Highlights dieser Bilder etwas zu sehen -
ich werde mal weiter nachforschen - Zwiebelringe können es wegen fehlender asphärischer Elemente nicht sein.
Ich bleibe dran

[mol]

Hallo erstmal

Liebe Freunde der manuellen Objektive,

ich möchte euch hier in den nächsten Tagen das neue

7Artisans 50mm f0.95

für APS-C-Kameras vorstellen.

...

Die Fotos des unboxings habe ich mit der Sony A7III und dem Isco Cinelux 80mm f2 gefertigt.

Wie ich sehe hast du auch eine Sony A7rIII. Wäre es möglich, da es ja vom Anschluss her passt, mal ein paar Bilder damit einzustellen. Es würde mich stark interessieren wie weit die randabschattung geht, bzw, ab wann es tatsächlich nur noch schwarz ist.
Das alte Canon efs 17-85, das ja als aps-c objektiv auch schon an einer aps Canon Randabschattung hatte (zumindest bei der nicht beeindruckenden offen blende)hatte an der Sony über den Metabones einen unerwartet weiten Bereich jenseits aps, der im RAW auch noch genug Details zum hochpuschen hatte, bis es tatsächlich schwarz wurde.

Als 50mm Portraitbrennweite habe ich nur das SUMMICRON-R 1:2/50 , nicht schlecht, aber eben nur f2 und das Canon EF 50mm/1.8 II (funktionier am Metabones so gut, als wenn es an einer Canon sitzen würde ... und ist nach 18 Jahren immer noch nicht kaputtgegangen), nicht wirklich schlechter als das 50er Summicron (mal von den Rändern, Ecken und offen Blende Vignettierung abgesehen), aber auch nur ein f2er. Egal was da drauf steht, bei gleicher ISO und Belichtungszeit in kontrollierter Umgebung war es genaus so hell (oder dunkel) wie das Summicron. Der t-Stopp wird da wohl identisch sein.

Mit Ranabschattung, schwarzen Ecken und auch Rändern, könnte ich mich, je nach Ausmaß ganz gut arrangieren, aber ohne Beispielbilder kann ich da nix beurteilen ... und ich hab über google nirgendwo jemanden gefunden, der mit dem Objektiv auch mal ein paar Beispielbilder auf KB Format gezeigt hätte.

[barney]

hab mal kurz meine Fuji-Version in die Sony A7II gehalten, die harte Vignette ist deutlich in den Ecken. An der Nahgrenze etwas weniger, aber trotzdem nur sinnvoll an APS-C.

unendlich, f/0.95:


Nahgrenze, f/0.95:

[mol]

danke.
Wobei das trotzdem noch so aussieht, als wenn der "nutzbare" Bereich größer ist als der Kamera interne Beschnitt auf APS Format.
Die Sony Variante mag sich dann, ordentlich am Bayonet der Sony verriegelt, vielleicht noch ein bisschen besser darstellen

[Namenloser]

Ich kann es heute Abend nochmal ausprobieren,
ich hatte das aber damals für den Test schon gemacht -
aber gar nicht gezeigt, weil ich es nicht für lohnenswert erachtet hatte.

Ich seh mal zu, dass ich das probiere.