Nikkor-S Auto 1,4/50 an der EOS 1000D
Dieses lichtstarke Standardobjektiv wurde von Nikon im März 1962 auf den Markt gebracht. Die optische Formel und auch das Äußere der Linse wurden mehrmals geändert (1972, 1974, 1976, 1981, 1984 und als AF-Version im Jahr 1986). Auch die AF-Version wurde mindestens noch dreimal geändert. Die Optik wurde mehr als 4 Millionen Mal gebaut. Es handelt sich hierbei um eine Pre-Ai Version und kann somit nicht ohne weiteres an allen Nikon-DSLR betrieben werden.
Technische Daten:
Brennweite: 50mm
Blendenskala: f/1,4 – f/16
Anzahl Lamellen: 7
Gewicht: 325g
Entfernungsbereich: 0,6 m - Unendlich
Optischer Aufbau: 7 Linsen in 6 Gruppen
Bildwinkel: 46<sup>O</sup> bei unendlich
Durchmesser: 67,0mm
Länge: 56,5mm
Filter: 52,0mm Schraubgewinde
Das Objektiv macht einen gut verarbeiteten und robusten Eindruck und liegt sehr gut in der Hand. Die Fokusierung läuft sehr leichtgängig und könnte für meinen Geschmack etwas knackiger sein. Die gelbliche Vergütung lässt auf die Verarbeitung von Thorium schließen und gibt den Bilder eine angenehm warme Stimmung mit.
Der Fokus liegt in den folgenden Beispielen auf der Pippi Langstrumpf DVD. Für die volle Größe Bild anklicken.
http://www.abload.de/img/nikkor-s9031f14bv1g.jpg
bei f/1,4
http://www.abload.de/img/nikkor-s9032f20d12c.jpg
bei f/2,0
http://www.abload.de/img/nikkor-s9033f28rwuo.jpg
bei f/2,8
Bei Offenblende bildet das Glas recht weich und etwas kontrastarm ab. Man hat, auch am Crop, mit Vignettierungen und einem Abfallen der Schärfe im Randbereich zu kämpfen. Ich finde das wird beim Abblenden um eine Stufe auf f2,0 deutlich besser. Bei 2,8 finde ich die Abbildungsleistung richtig gut. Bei Offenblende ist in den Bildern noch ein deutlicher Rotstich erkennbar, der beim Abblenden einem gelblichen Ton weicht.
<font color="black">FAZIT: <?xml:namespace prefix = o ns = "urn:schemas-microsoft-comhttp://www.digicamclub.de/ /><o:p></...><p><font alt=Ich nutze das Nikkor sehr gerne für Portraits und finde es dafür sehr geeignet. Wenn es auch bei Offenblende seine Schwächen hat (trotz Crop). So bringt es leicht abgeblendet doch eine gute Leistung. Für um die 50 EUR ist dieses Objektiv durchaus zu empfehlen.
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Anhang 11428
Hi Jochen,
ein Bild vom Objektiv wäre nicht schlecht, haben wir das Gleiche?
Anhang 11427
LG
Gerhard
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Hallo Gerhard,
so wie ich das sehe haben wir das Gleiche. Ich reiche noch ein Bild nach.
EDIT: hier ein Bild vom Objektiv selbst
http://www.abload.de/img/rmhigk3hkz1azi4p.jpg
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Hier noch ein paar weitere Testbilder nachgeschoben.
Der Fokus wurde auf den Draht in der Mitte der Blühte gesetzt. Am Besten Bilder in verschiedenen Tabs öffnen.
http://www.abload.de/img/nikkor-s8970f14t4km.jpg
bei f/1,4
http://www.abload.de/img/nikkor-s8971f2024fm.jpg
bei f/2,0
http://www.abload.de/img/nikkor-s8972f28o13k.jpg
bei f/2,8
http://www.abload.de/img/nikkor-s8977f166vv5.jpg
und spaßhalber noch eins bei f/16
Highlights
http://www.abload.de/img/do9wiskyxlvd5t9e.jpg
Und zum Schluss noch zwei Portraits. Da musste Finou als Model herhalten.
bei f/1,4
http://www.abload.de/img/x7f3556k5v3zxqfs.jpg
bei f/ 2,8
http://www.abload.de/img/w54nofc8fcrwgemb.jpg
Alle Bilder sind unbearbeitet. Out of Cam
Kameraeinstellungen:
ISO: 100
Schärfe: 2
Weißabgleich: Kunstlicht
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Kann mir jemand erklären, weshalb das Objektiv bei Offenblende mehr ins rötliche abbildet (besonders im Zentrum), und sich das beim Abblenden ändert?
AW: Nikkor-S Auto 1,4/50 an der EOS 1000D
Hier noch Bilder um das Verhalten bei metallischen Oberflächen mit offener Blende zu zeigen.
http://www.abload.de/img/nikkor14-50_91394ifktm82.jpg
Crop auf den Fokuspunkt
http://www.abload.de/img/nikkor14-50_cropzmd1.jpg
Das Glühen bei Offenblende ist schon recht deutlich. Auch hier ist erkennbar, dass Kontrastreichtum nicht zu den Stärken des Nikkors bei Offenblende gehört. In den nächsten Wochen wird das Nikkor eine schwere Aufgabe bekommen. Ich will es bei Gelegenheit gegen das Canon nFD 1,2/50 antreten lassen, das ich von Henry bekommen habe. Die Favoritenrolle wird es, zumindest was die Offenblenden-Tauglichkeit angeht, wohl nicht einnehmen.
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Nikkor-S Auto 1,4/50 an der Sony A7 (Kleinbild-/Vollformat)
Von mir hier keine echten Testbilder, eher eine Auswahl beispielhafter Eigenschaften am Vollformatsensor. Weitere, bearbeitete Fotos zeige ich hier in einem anderen Thread.
Die Fotos sind unverändert exportierte JPEGs aus in Lightroom 6 importierten RAW-Dateien (Farbe: Adobe Standard, Standardschärfe 25).
Nur beim Beispielbild zu Blende 8 habe ich die Belichtung etwas heraufgesetzt, um Details besser sichtbar zu machen. Bokeh-Bild mit ISO 200, ansonsten ISO 100.
Die montierten Ausschnitte sind 1:1-Crops.
# Überstrahlungen und Fokusschärfe, Offenblende
Anhang 110418
Glüh' im Glanze dieses Glückes: reflektierendes Sonnenlicht mag das Objektiv nicht, hier entstehen starke Überstrahlungen. Die Metallpfeiler des Stegs zeigen das sehr schön, extrem dann die Reflexion im Wasser. An den Rändern verstärkt sich die Überstrahlung, wie am Schornstein zu sehen ist.
Fokussiert habe ich auf den Bereich des reflektierten Dachbereichs, hier ist gut zu sehen, dass bei allen Schwächen im Kontrast die Auflösung selbst doch recht gut ist.
# Schärfe, Blende 5.6
Anhang 110419
Das Foto habe ich unterbelichtet gelassen. Nicht nur am Strommast links kann man bereits die gute Auflösung erkennen, der auf dem verkleinerten Foto fast unsichtbar gewordene Mast (rechts neben dem Crop) zeigt am Sensor feinste Details, man beachte die gut erkennbaren Drähte. Wenn ich auch kein Bild mit Schärfen beispiel in den Ecken zeigen kann, so ist an den mittleren Bildrändern an der Vollformatqualität bei Blende 5.6 nichts auszusetzen, wer genau hinsieht, erkennt sogar den Draht zwischen den Weidezaunpfählen.
Vignettierungen kann ich nicht mehr erkennen.
# Schärfe, Blende 8
Anhang 110420
Bei Blende 8 nimmt die Schärfe/Auflöung noch zu, der Strommast ist unbearbeitet immer noch etwas konstrastarm im Vergleich zu besseren und modernen Objektiven, aber die Detailzeichnung ist hervorragend, das Objektiv hat mit dem 24MP-Sensor keine Probleme. Hervorragend auch die Randschärfe.
# Überstrahlungen und Bokeh, Nahbereich mit Offenblende
Anhang 110421
Ich fotografiere sehr gern im Naheinstellbereich bei Offenblende. Beim Nikkor haben mich die Ergebnisse besonders interessiert, denn Überstrahlungen als Objektivfehler gehen eher seltener einher mit guter Auflösung und Detailzeichnung. Zunächst zum Bokeh: ja, das muss man mögen. Kein Trioplan, aber Kringel gibt's genug.
Am Stengel sieht man sehr schön die heftigen Überstrahlungen, erkennbar ist aber auch, dass dennoch feine Details sichtbar bleiben.
Trotz Naheinstellgrenze zeigt sich eine gute Auflösung, die kleine Spinne habe ich natürlich nicht im Sucher oder Fokusvergrößerung erkannt, das ist der kleine, helle Punkt ca. 50 Pixel rechts vom Crop-Kasten. Auch hier: Spinnweben bei 1.4, da scheitern ja gelegentlich modernere Kandidaten, hätte ich so nicht erwartet.
# Vignettierung, CAs und Unschärfeverlauf, Nahbereich mit Offenblende
Anhang 110422
Was bei üblichen Freistellungen im Nahbereich selten auffällt und noch seltener stört, sind Vignettierungen (Aussagen zum Grad der Verzeichnung kann ich hier gerade nicht bieten). Wie oben gezeigt, sind Vignettierungen am Vollformat zumindest bei Blende 5.6 kein Thema mehr. Bei Offenblende zeigen sie sich eindeutig, hier am Beispiel des Himmels.
CAs sind erfreulicherweise und vergleichweise gering, hier zu sehen anhand des OOF-Bereichs im linken Kasten, nur leichte Farbverschiebungen. Selbst bei starkem Tonwertkontrast sind CAs nicht extrem ausgeprägt.
Apropos Kontrast: ist das Licht moderat, also ohne starke, das Objektiv überfordernde Lichtreflexionen, sind auch die Überstrahlungen kein gravierendes Problem mehr. Am Blütenrand ist das trotz Sonnenlicht zu sehen.
Unschärfeverläufe außerhalb der Schärfeebene zeigen sich im Gegensatz zum Bokeh sehr gefällig.
Für mich ein echtes "Vintage-Objektiv" für kreative Einsätze mit individuellen Eigenschaften ("Charakter" als Umschreibung von "weit jenseits vom Bestmöglichen" mag ich nicht so), dessen Schwächen man ebenso gezielt einsetzen wie vermeiden kann, das aber seine Stärken in guter Auflösungseigenschaft, moderaten CAs, einer guten Farbwiedergabe und vor allem guter Vollformattauglichkeit hat. Bei Offenblende wunderbares Freistellungspotenzial mit berechenbaren Fehlern und Effekten, abgeblendet ein richtig gutes Normalobjektiv.
Viele Grüße
Nils
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Kann die Aussagen aus der (sehr guten, danke! *g*) Vorstellung auch nur nochmal unterstreichen. Es bildet offen wirklich etwas anders als die späteren 1.4/50er ab: wie bei allen hat es eine sehr gute Grundschärfe, überlagert von einem Glühen und Koma, aber das Kontrastverhalten ist halt nicht so knüppelhart ausgeprägt wie bei späteren, mehrschichtvergüteten 50er. Haut bekommt angenehme Tonwerte, damit ist es für meine Zwecke sehr gut geeignet für Portraits und Situationsportraits, wenn ich mal nicht die brutale Schärfe eines Zeiss FE 1.4/50 will. Kringel kann es auch, aber nur vor der Schärfeebene, nicht dahinter wie z.B. einige Trioplane.
Übrigens fühlt es sich auch in seiner ursprünglichen Umgebung analog in s/w sehr wohl, man hat eine schön weiche Abbildung auf dem Negativ und kann es dann auf hartem ORWO-Barytpapier abziehen.
Anhang 110439
Einzig die Nahgrenze von 60cm nervt manchmal.