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Minolta MD Tele Rokkor 3.5/135mm
Nach meinem ersten erfolgreichen MD-EOS Umbau kann ich nun das Minolta MD Tele Rokkor 1:3,5/135mm vorstellen. Alle Aufnahmen mit der Canon EOS 50D.
Das Objektiv kam meinen Recherchen zufolge 1977 in zwei kurz aufeinanderfolgenden Versionen auf den Markt, die sich im Material des Blendenrings unterscheiden. Bei der ersten Version besteht der Blendenring aus Metall, bei der zweiten Version aus Kunststoff. Das hier vorgestellte Objektiv ist die erste Version.
(Ergänzungen und Korrekturen zu diesen Angaben sind natürlich gerne willkommen.)
Anhang 11772
Zu den technischen Daten:
Aufbau: 4 Linsen / 4 Gruppen
Blendenstufen 3,5-5,6-8-11-16-22 (zwischen 5,6 und 16 in halben Stufen)
6 Blendenlamellen
Filtergewinde 55mm
Durchmesser x Länge: 64,5 x 87 mm
Gewicht ca 420g
Nahgrenze 1,5m laut Skala
MC/MD-Bajonett, umgebaut auf EOS
Mechanisch macht es schon mal einen sehr guten Eindruck, liegt mit den Yashicas auf gleichem Niveau. Bis auf die Linsen und die Gummierung am Fokusring ist alles aus Metall und die beweglichen Teile laufen sehr präzise und geschmeidig mit dem genau richtigen Widerstand.
Besonders positiv fällt mir als "Yashica-ML-eingebauteStreulichtblendengeschädigtem" selbige an diesem Rokkor auf. Da wackelt nichts, sie fährt satt und präzise aus. Innen muß wohl auch ein Federring verbaut sein, der vorne am Anschlag in einer Kerbe einrastet und so für einen sicheren Halt der ausgezogenen Streulichtblende sorgt. Klasse.
Für die Beurteilung der optischen Qualität hat mir zunächst mal ein grippaler Infekt einen Strich durch die Rechnung gemacht. Das Bildmaterial ist daher noch nicht so aussagekräftig und beschränkt sich daher im Moment aus ein paar Aufnahmen aus dem Fenster und eines - sehr kurzen - Spaziergangs.
Zunächst interessierte mich ein Vergleich mit dem Yashica ML 2.8/135mm, das wir ja schon an dieser Stelle ausgiebig diskutiert hatten:
Hier mal die Balkonverkleidung von Nachbars, Totale und 100% Crop, links Minolta, rechts Yashica, jeweils Offenblende:
Anhang 11769 Anhang 11771
Und hier der obligatorische Blick auf den Spielplatz unseres Innenhofes:
Anhang 11773
Die 100%-Crops: Minolta f3,5, Yashica f2,8 und f4:
Anhang 11774
und beide bei f5,6, links Minolta, rechts Yashica:
Anhang 11775
Und bei f5,6 mußte auch mein fauler Sack herhalten (heißt eigentlich Davy, hört aber inzwischen auch auf "Fauler Sack" und kommt auch, wenn ich ihn so rufe :)).
Anhang 11786 Anhang 11777
Für ein Fazit ist es noch etwas zu früh. Fest steht aber schon, daß das Minolta schärfer, aber auch etwas kühler abbildet als das Yashica.
Mit der einrastenden Sonnenblende und der in Halbschritten wählbaren Blende ist es auf jeden Fall besser ausgestattet als das Yashica und läßt sich etwas komfortabler und präziser bedienen.
Sobald ich wieder fit bin und das Wetter mitspielt (heute ist es wieder grau), wird mich das Minolta noch weiter begleiten, ich werde berichten.
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AW: Minolta MD Tele Rokkor 3.5/135mm
Anschließend noch ein paar wenige Eindrücke vom Minolta (alle Offenblende):
Anhang 11780 Anhang 11784
Anhang 11781100% Crop
Anhang 11782 Anhang 11783100% Crop
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... und hier noch mal ein wenig Bokehspielerei:
bei f3,5
Anhang 11792 Anhang 11790
und das gleiche bei f5,6
Anhang 11791 Anhang 11789
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Hallo Stefan,
wieder mal ein preiswertes und lohnendes Objektiv - danke für den Test!
Mir sind so etwa "eine Handvoll" lichtschwache 135er über den Weg gelaufen (Zuiko, Canon, Leica-M....) und alle waren schon bei offener Blende sehr gut.
Ein Tipp für MF-Freude mit kleinem Geldbeutel und hohen Ansprüchen.
LG
Rudolf
P.S. Das MC/MD 2,8/135 ist auch für einen einstelligen Eurobetrag zu bekommen und bietet ähnliche Leistungen.....
AW: Minolta MD Tele Rokkor 3.5/135mm
Zitat:
Zitat von
Rudolfo42
...
Ein Tipp für MF-Freude mit kleinem Geldbeutel und hohen Ansprüchen.
...
So ist es, Rudolf, sofern der Interessent eine Kamera mit entsprechender Adaptionsmöglichkeit besitzt oder sich den Umbau zutraut.
Bei einem einstelligen Eurobetrag hat mich einfach der Ehrgeiz gepackt und ich dachte mir: So einen Umbau wagst du jetzt auch mal.
Es ist ein schönes Objektiv, ohne sich von der Masse der vielen anderen guten 135er deutlich absetzen zu können. Lohnend ist der Umbau für Canon-User sicher nicht, denn zu groß ist das Angebot ähnlich guter 135er, die ohne Bastelei adaptiert werden können.
So ging es mir primär auch nicht um den Besitz speziell dieses Objektivs, sondern um eine zufällige kostengünstige Möglichkeit zur Erweiterung des eigenen Erfahrungshorizonts.
Aber das Rokkor macht durchaus Spaß, soviel kann ich schon sagen. Ich werde es behalten. Auch finde ich, daß mit einem solchen Umbau ein ganz anderer Bezug zum umgebauten Objektiv entsteht.
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Hier ist übrigens auch mal ein Bild, wie das Rokkor denn so an der 50D aussieht:
http://farm5.static.flickr.com/4116/...c5143ac6_z.jpg
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Ich finde, das Rokkor steht Deiner Canon überhaupt nicht. Das sieht nur an meiner Sony a350 richtig gut aus! :lolaway::lolaway::lolaway:
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Ehrlich gesagt finde ich auch, dass die Proportionen seltsam aussehen - so lang und dünn an einer vergleichsweise klotzigen Kamera. Mir ging das genauso mit dem von den Abmessungen offensichtlich vergleichbaren Vivitar 2,8/135 (MD-Bajonett), das ich einmal an der Olympus E-3 dran hatte und seither schlicht und einfach aus ästhetischen Gründen nur noch an der kleinen E-P1 benutze. Eigentlich albern, aber irgendwie ist das doch auch ein Grund für manuelle Linsen: Es soll auch schön aussehen und nicht nur gut funktionieren, oder?
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:lolaway:
Zugegeben, so eine klobige Kamera schreit förmlich nach einem dicken fetten Objektiv mit riesiger Frontlinse, und beispielsweise an einer dreistelligen Canon ist das Verhältnis sicher ausgewogener.
Aber ich finde es geht noch, und dieses "Problem" tritt oft in Kombination mit manuellen Teles "normaler" Anfangsöffnung auf, die eben überwiegend verhältnismäßig lang und dünn sind. Aber von der Gewichtsverteilung her finde ich es dann wieder passend, relativ ausbalanciert und damit gut in der Hand liegend.
Letztendlich zählt für mich aber neben der Haptik vor allem das Bildergebnis und weniger das Aussehen der Kamera-Objektiv-Kombination. Wenn's aber dazu noch ästhetisch wirkt - natürlich umso besser.
Das krasseste Mißverhältnisses war für mich übrigens bei dieser Kombination erreicht: EOS 50D mit Roeschlein-Kreuznach Telenar 5.6/135mm. Ebenfalls zwar klein, aber in diesem Fall edel wirkt in meinen Augen die Kombination mit dem alten Alu-Tessar.
AW: Minolta MD Tele Rokkor 3.5/135mm
Oooch mööönsch, und ich dachte, ich könnte Dir das Ding abschnacken! :lolaway::lolaway::lolaway: