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Yashica ML Zoom 4/70-210mm
„The ML 70-210 f4 is one of the most enigmatic of Yashica's lenses as nothing on it exists in its promotional literature and I have never found a review of its performance." So beschreibt einer meiner Forenkollegen im Yashica-Forum dieses Objektiv.
Und tatsächlich – über kaum ein anderes Yashica-ML-Objektiv findet man so wenig in den Weiten des Internets wie über dieses. Dann vielleicht Yashica (ML) Literatur oder Prospektmaterial ? Ebenso Fehlanzeige.
Das Objektiv war nur sehr kurz auf dem Markt, wohl nur für ein Jahr, so irgendwann um 1978/79.
Relativ schnell wurde es aus dem Programm genommen und wieder durch das bewährte ML Zoom 4/80-200mm ersetzt, das schon vorher bei Yashica im Programm war.
Über die Gründe kann man nur spekulieren. Yashica wollte wohl für das CY-Bayonett mit dem ML Zoom 4/70-210mm eine hochwertige, aber preisgünstigere Alternative zum Carl Zeiss Vario Sonnar 3,5/70-210mm schaffen, die aber vom Markt offenbar nicht so recht angenommen wurde. Für Hobbyfotografen zu teuer, Profis mit CY-Ausrüstung griffen wohl eher zum Zeiss.
Und so ist das Yashica ML Zoom 4/70-210mm nun ein Yashica ML Objektiv mit äußerst geringer Auflage, wahrscheinlich weniger als 1000 Stück.
Nach diesem ganzen Vorgeplänkel wird es nun Zeit, den Pfad der Spekulationen zu verlassen.
Widmen wir uns also den wenigen vorhandenen Fakten:
Zunächst mal Bilder vom Objektiv, hier an der Sony A7:
Anhang 43880
Anhang 43881
Und die technischen Daten, soweit bekannt:
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Brennweite: |
70-210 mm |
Bildwinkel: |
35-11° diagonal |
Lichtstärke: |
1:4,0 |
Blendenbereich: |
4 - 5,6 - 8 - 11 - 16 - 22 |
Blendenlamellen:
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8 |
Linsenanzahl/Baugruppen: |
x-x |
Kürzeste Entfernung: |
250 cm |
Gewicht: |
1000 Gramm |
Länge x Durchmesser |
167,5 x 73 mm |
Filtergewinde: |
62 mm |
Besonderheiten: |
Schiebezoom |
Kaufpreis: |
unbekannt |
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Und natürlich Bilder, die mit dem Objektiv an der Sony A7 entstanden sind, alle bei Offenblende, wenn nichts anderes dabei steht:
Anhang 43882
Schärfe im Zentrum bei 210mm, Offenblende, Entfernung >100m , 100% Crop
Anhang 43883
Schärfe im Zentrum bei 70mm, Offenblende, Entfernung ca 8m
Anhang 43884
100% Crop daraus
Anhang 43885
Schärfe im Zentrum bei 210mm, Offenblende, Entfernung ca 8m
Anhang 43886
100% Crop daraus
Anhang 43887
Farbsäume bei 210mm und Offenblende, problemlos korrigierbar
Anhang 43888
100% Crop daraus
Anhang 43889
nochmal bei 210mm, Offenblende, ca 15m
Anhang 43890
100% Crop daraus
Anhang 43891
Blende 8, Highlights schön rund. Das ist Yashica-untypisch, auch bei 8 Blendenlamellen
Anhang 43892
100% Crop daraus
Anhang 43893
es swirlt sogar etwas
Soweit fürs erste.
An Schärfe und Kontrast gibt es nichts auszusetzen, Auch Vignettierung und Schärfeabfall zum Rand hin sind moderat. Immerhin handelt es sich um ein Zoom aus Ende der 1970er Jahre.
Hauptnachteile sind das hohe Gewicht und die "Nah"grenze von 250cm. Beides für mich die Hauptgründe dafür, daß das Objektiv so selten zum Einsatz kommt.
An der Abbildungsleistung liegt es ganz bestimmt nicht.
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Wer gerne was in der Hand hält, ist bei diesem Objektiv goldrichtig: Die 1000g liegen satt in der Hand, die Fokussierung und das Zoomen erfolgen mit dem genau richtigen Widerstand, ganz so wie auch von anderen Yashica ML-Objektive gewohnt.
Die Scharfstellung von Nahgrenze 250cm nach unendlich benötigt ca 180°. Die Blende ist von f4 bis f22 in ganzen Stufen einstellbar.
Die schwere Konstruktion hat aber auch einen Nachteil: Senkrecht gehalten folgt der breite, griffig gummierte Zoomring allmählich der Schwerkraft.
Auch eine Stativbefestigung sucht man leider vergeblich. Gerade bei kleinen und leichten Systemkameras werden Stativbefestigung, Bajonett und auch die verwendeten Adapter auf eine harte Probe gestellt. Zumindest ein Adapter mit integrierter Stativbefestigung ist bei Verwendung eines solchen Objektivs ganz sicher eine gute Investition.
Noch ein paar wenige Bildbeispiele, wieder bei Offenblende an der Sony A7:
Anhang 43939
Anhang 43938
100% CROP, Farbsäume an harten Kontrastkanten sind gut korriegierbar
Anhang 43937
schöne, Yashica ML-typische Farbgebung
Sein Alter kann das Objektiv sicher nicht verbergen, es ist nun mal eine Konstruktion Mitte/Ende der 1970er Jahre. Ich glaube aber gerne, daß es eines der besten Zoomobjektive dieses Brennweitenbereichs seiner Zeit gewesen sein mag.
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Hallo Stefan,
danke für die Vorstellung dieses seltenen "Brockens". Mir sind über die Jahre zwei Stück davon in die Hände geraten. Ich denke, die Schätzung der Stückzahl von weniger als 1000 Stück könnte korrekt seind, wenn ich die Seriennummern der mir bekannten Exemplare ansehe.
Das Objektiv ist optisch und mechanisch beeindruckend und nichts fürs kleine Besteck. Allzu viele Bilder habe ich damit auch noch nicht gemacht, es ist einfach zu selten dabei. Das liegt hauptsächlich an der Naheinstellgrenze, 2,5m ist halt schon recht viel.
Mein persönlicher Eindruck deckt sich weitgehend mit Deinem. Die auffälligsten Eigenschaften sind der deutliche Swirl, ein angenehmes Bokeh und der hohe Kontrast, der in meinen Augen für eine exzellente Vergütung spricht.
Swirl
Anhang 43952
Kontrast
Anhang 43953
Unschärfe
Anhang 43954
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Heute habe ich mal in meinem Archiv gewühlt und einige Aufnahmen gefunden, die ich kurz nach Erhalt des Objektivs gemacht habe. Ein paar davon möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten.
Die Aufnahmen entstanden bereits im Mai 2011 mit der Canon EOS 50D, also Crop:
Anhang 44015
Anhang 44016
Anhang 44017
Anhang 44018
Anhang 44019
Anhang 44020
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Moin Kollegen!
Es ist eingetroffen!
Der Zufall wollte es, das ich genau zum Zeitpunkt der Objektivvorstellung hier, dieses Ding in einer Kleinanzeige finde...
Ein paar Bilder zur Dokumentation des Zustandes.
In Worten:
Es klappert ein wenig. Der große Zoomring und der vordere, nur wenig aus dem Gehäuse herausschauende, Teil mit dem Beschriftungsring wackelt etwas.
Ob das normal ist?
Die Linsen sind fast völlig staubfrei und ohne Kratzer. Eine Stelle sieht aus wie ein Vergütungsschaden (?) siehe Bild.
Und die Seriennummer, um die Stückzahlen einordnen zu können.
Jetzt fehlt nur noch der Adapter, dann kanns losgehen!