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Carl Zeiss Jena Prakticar 1.4/50 mm MC
Hallo miteinander, ich möchte hier das Carl Zeiss Jena Prakticar 1.4/50 mm MC vorstellen, so gut ich es kann.
Anhang 48585
es hat eine sehr große Austrittlinse (30 mm):
Anhang 48586
Anhang 48587
Der Linsenaufbau sollte diesem entsprechen: (Quelle: http://www.pbase.com/kkawakami/prakticar_50mm_f14_first)
Anhang 48588
meiner Information nach und dank einiger Forenbeiträge anderer User (danke!) handelt es hierbei wohl um ein komplett eigen dafür gerechnetes Objektiv.
Produktionsjahr: ?
Filtergewinde: 52 mm
Bajonett: Prakticar B
Naheinstellgrenze: 36 cm (Angabe Fokus-Ring)
minimale Blende: 1.4
maximale Blende: 16
Blendenlamellen: 6, nicht lackiert, pures Metall.
Höhe maximal ausgefahren (ab Auflage): 54 mm
Höhe minimal ausgefahren (ab Auflage): 43 mm
Multicoated: ja
Testumgebung:
Eine Sony NEX 5N (Sensorgröße: APS-C (!) ) per Adapter.
Manuelles fokusieren funktioniert somit über die Bildlupe hervorragend.
Haptik:
300 g bringt das Objektiv auf die Waage und fühlt sich damit schon sehr wertig an.
Der griffige Gummiring ist auch immer noch nach Jahren sehr elastisch und wird nicht porös.
Fokusieren fällt mir damit recht leicht, man dreht nicht aus Versehen zu schnell zu weit oder zu kurz, die Übersetzung ist genau richtig, auch läuft das Objektiv nach den Jahren noch butterweich.
Die Blende ist keine direkt betriebene Blende, sondern eine, welche ein Raster besitzt und mit einer Zugfeder funktioniert, was sehr unpraktisch werden kann, wenn die Lamellen verharzen, wovon ich zum Glück verschont bin.
Aüßerer Eindruck:
Das Objektiv sieht nach all den Jahren extrem wertig aus, vor allem die Eintrittslinse ist ja ein Riesenauge, da macht das Objektiv schon vom Anschauen her Spaß.
An einigen Stellen gibt es kleine Lackabplatzer, die aber nicht weiter schlimm sind, da die drunterliegende Schichten ebenso eine schwarze Färbung hat. (Der Blendeinstellring hingegen scheint ein anderes Material zu sein, wahrscheinlich Aluminium)
Außerdem liest man überall, dass die Linsen sich über die Zeit gelb verfärben. Zwar haben diese einen leicht gelben Schimmer, den ich allerdings eher auf die Vergütung zurückführen würde. Einen Gelbstich konnte ich bisher nie erkennen in den Bildern.
Bilder + Verhalten:
Mein "Testaufbau" hat sich so gestaltet: Expedit-Regal (3:2 -Fächer, sehr praktisch), mit ausgedruckten Testtafeln in den Ecken und der Mitte bestückt, generell Regal bestückt. Parallelität grob ausgerichtet, richtiges Einstellwerkzeug war mir leider nicht vorhanden. Genauso kein künstliches Licht. Ich war also auf das Licht durch meine Fenster angewiesen. Bilder wurden mit einem fest eingestellten Weissabgleich als JPG gespeichert.
Restliche Bilder sind RAW gewesen und wurden mit Lightroom nachbearbeitet. So sieht man manchmal Vignetten. Diese sind aber nachträglich eingefügt.
Testbilder:
Blende 1.4:
Anhang 48589
Blende 2:
Anhang 48590
Blende 2.8:
Anhang 48591
Blende 4:
Anhang 48592
Blende 5.6:
Anhang 48593
Blende 8:
Anhang 48594
Blende 11:
Anhang 48595
Man kann gut erkennen, dass Blende 1.4 und Blende 2 noch vernebelt sind, 2.8 hingegen schon vollkommen gut abbildet.
Schärfe ist sogar von Anfang an komplett vorhanden, keine Verzerrung. Chromatische Aberation ~> 0.
Ich habe auch hier mal die Ecken und die Mitte gecroppt:
Anhang 48616
Anhang 48617
Anhang 48618
Anhang 48619
Anhang 48620
Mit viel bösem Willen kann man in den Ecken eine leichte Verzerrung erkennen. Womöglich sollte es tatsächlich mal nach Görlitz zum generalüberholen.
Ich denke so weit sprechen die Bilder eigentlich für sich.
Um das Bokeh zu demonstrieren habe ich gestern aus dem Sitzen mehrere Bilder geschossen:
Blende 1.4:
Anhang 48608
Blende 2:
Anhang 48609
Blende 2.8:
Anhang 48610
Blende 4:
Anhang 48611
Blende 5.6:
Anhang 48612
Blende 8:
Anhang 48613
Blende 11:
Anhang 48614
Das Bokeh ist vor allem bei Offenblende sehr chaotisch. Aber es kann gefallen.
Zum Verhalten des Objektivs:
Man kann oben schon erkennen, dass es die Farben bei niedriger Blende gerne überscheinen lässt, bzw. diese einen farbeigenen Saum bilden.
Bei wenig Licht ist das nicht so ein großes Problem wie bei normalem Tageslicht. Hier kann es recht störend sein.
Es ist höllisch streulichtempfindlich.
Anhang 48601
Anhang 48602
Anhang 48603
Eine Streulichtblende (welche ich nicht habe) ist eigentlich Pflicht.
Auch gibt es manchmal diese unschönen Effekte:
Anhang 48604
hier sieht man den helleren Fleck in der Mitte, das tritt ab und an (aber eher selten) auf und lässt sich kaum vermeiden. Ich schätze, dass das interne Reflexionen im Objektiv sind. Das Bild hier ist nachbearbeitet. Der Fleck hat meist einen blau/violett-Stich und senkt den Kontrast.
Durch die Naheinstellgrenze kommt man recht gut an Objekte heran:
Anhang 48605
Anhang 48615
Wenn es näher sein soll kann man auch Zwischenringe benutzen (habe da noch originale Prakticar-Ringe):
Anhang 48606
Ich hätte auch noch mehr Beispielbilder, aber ich darf nur maximal 30 pro Beitrag einfügen.
Fazit:
Ein streulichtempfindliches, sehr gut abbildendes (ab Blende 2.8), scharfes, nett zu bedienendes Objektiv mit gewöhnungsbedürftigem Bokeh.
Eins meiner Lieblingsobjektive.
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soo, ich hab mal ein Foto für die Ausleuchtung gemacht, leider hat es genau da geregnet -.- . außerdem sind ja auch einige Partikel im Objektiv zwischen den Linsen. daher die Punkte :/
Anhang 48913
Ich hab aber mal ein wenig mehr mit dem Bokeh bei wenig Licht rumexperimentiert:
Anhang 48914
Anhang 48915
Anhang 48916
Anhang 48917
also es is für wenig Licht mit 1.4 schon sehr geeignet. Das Bokeh bei Offenblende is vllt. nicht das Schönste. da is so ein Pancolar 1.4 halt welten besser. Aber es kann sich sehen lassen denke ich.
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Ich habe die Objektiv Version wo um die Frontlinse die Bezeichnung
CARL ZEISS JENA PRAKTICAR 1:1.4 f=50mm MC
eingraviert ist.
Schnell mal mit der NEX5 um die Ecke bei R.....
Anhang 49327
Blende: 1:1.4
Anhang 49328
Das Objektiv zeige ich dann Morgen.
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Bokeh des Prakticar 1.4 besser als sein Ruf
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Das Bokeh des Prakticar 1.4 ist sicher nicht so cremig und malerisch wie ein Pancolar 1.4/55 oder ein Primoplan 1.9/58. Nur spielen die beiden preislich in einer ganz anderen Liga und kosten das 7-fache bzw. das 3-fache.
Dennoch denke ich, dass man bei bewusstem Einsatz durchaus ein stimmungsvolles Bokeh mit dem Prakticar 1.4 erzeugen kann, nur eben mit leichtem Ansatz zu crazy oder swirly.
Also bange machen gilt nicht: Auch aus dem Prakticar kann mehr herausholen, als man zunächst denkt.
Nachfolgende Aufnahmen entstanden mit Canon EOS 600D, alle bei Offenblende 1.4 mit dem Prakticar:
Anhang 49447
Anhang 49448
Anhang 49449
Anhang 49450
Anhang 49451
Anhang 49452
Eine Streulichtblende halte auch ich für unverzichtbar. Meine Empfehlung für einen Anbieter einer wertigen Streulichtblende in Vollmetallausführung:
http://www.ebay.de/itm/52mm-Metall-S...-/321857621299
Passt auch von der Haptik gut zum Prakticar 1.4. Danach hatte ich keinerlei Probleme mit Lichtrefelxionen mehr.
Beste Grüße und immer gut Licht
Patzeld
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cool!
Ich hab auch eine Entdeckung gemacht, was die Lichtprobleme bei dem Objektiv angeht. oben war ja die Vermutung ob der "Fleck" mit kleinerer Blende schlimmer wird. dazu hab ich mal ein witziges Bild machen können. noch an der NEX 5N (hab jetzt eine a7)
Anhang 49640
Also da reflektiert definitiv was zwischen Linsen und Sensor hin und her. (Ja das sind die Blendenlamellen)