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Leitz Focotar 2.8/40mm via VµFT und NEX 52mm Umkehrring
Ein sehr schönes, normal aber auch sehr teueres Vergrößerungsobjektiv lief mir kürzlich für einen "Spottpreis" zu.
Für ca. 1,5 Kisten Bier bekam ich dieses Objektiv, da es deutliche Putzspuren aufwies... die mich aber erstmal nicht stören.
Sehr oft in den Leitz Focomat V35 Vergrößerern zu finden, reizte mich dieses Objektiv wegen seiner Brennweite von "nur" 40mm, verbunden mit der im Sommer gut brauchbaren Lichtstärke von f2.8.
Da ich für unseren User gewa13 vor einiger Zeit mal ein WA 4/40mm Componon durch Kürzung des M39 Objektivgewindes an das VNEX gebracht hatte und seitdem immer mal wieder nach dieser Brennweite "Ausschau" hielt, kam mir das Focotar für einen Test gerade recht und die bessere Lichtstärke war mir äusserst willkommen.
Anhang 31147
Dieses Objektiv ist das wohl bislang am Schönsten zur A7 passende Vergrößerungsobjektiv.
Klein, kompakt und mit einem wunderschönen "Matt-Finish" versehen, ist es an der A7 schön anzusehen.
Leider passt es ohne erhebliche Modifikationen nicht an das VNEX System... das ist der Wermutstropfen an dem Objektiv. Das Auflagemaß ist nochmals geringer als das des WA Componon 4/40mm... leider.
Da es aber inzwischen auch das VµFT gibt, das ja aufgrund des höheren Auflagemaßes der µFT Kamera fast 3mm kürzer ausfällt, dachte ich bei mir, damit könnte es dann gehen.
Und siehe da... mit entsprechender Modifikation ist es an einer Sonderversion des VµFT zu befestigen und erreicht nach weiterer, erheblicher Modifikation dann auch unendlich.
Leider hab ich verabsäumt, ein Bild vom "Normalzustand" des Objektivs und seines Anschluss zu machen, so dass ich hier nur die veränderte Version zeigen kann.
Ziel der Übung war es, das Objektiv-Gewinde so knapp wie irgend möglich zu kürzen und da verblieben dann auch wirklich nur 1,5mm Gewindeanteil am Objektiv...
Anhang 31149
Gleichzeitig musst auch der Durchmesser so "verdünnt" werden, das die Rücklinsenhalterung in den Durchlass des Fokussiertubus eindringen kann... eine ziemlich kniffelige Angelegenheit, die nicht einfach wurde, denn abdrehen kam aufgrund des "Plastikgehäuse" nicht wirklich in Frage und auch der Dremel half nicht wirklich, denn das Plastik "schmolz" nur so dahin.
So ging ich also dazu über, eine Mischung aus "Trennen" und Nachbearbeiten mit einem "Schnitzmesser" zu nutzen... entsprechend "schedderig" sieht auch das Ergebnis aus.
Aber das Ziel heiligt die Mittel und mit der neuen 6mm "Berg- und Tal-Mutter" bekam ich dann nach ca. 30 Minuten "geschnitze" an dem Plastik auch ein Unendlich mit dem auf die NEX umgebauten VµFT hin.
Und mit der Mutter sah das Ganze dann schon wieder sehr ordentlich aus...
Anhang 31150
Eine ganz phantastische Angelegenheit ist die Blendenmechanik. Sie ist zunächst rastend ausgeführt, läßt sich aber wie bei jedem besseren V-Objektiv auch ohne Rastklicks verwenden. Und hierbei kommt es zu einem wirklich sehr gut nutzbaren Umstand.
Um dies Umzuschalten, wird der gesamte vordere Bereich herausgezogen und wirkt gleichzeitig als verlängerte Streulichtblende für die aber ohnehin schon recht tief sitzende Frontlinse....
Anhang 31151
Leider sind mir bislang noch keine technischen Daten in Bezug auf den Aufbau bekannt (so gut wie nix ausser "Geschwaller" in den Foren zu finden)... so dass ich mich erstmal nur auf das Zeigen einiger damit auf die Schnelle gefertigten Bilder beschränke und ein erstes Fazit abgeben will...
Hier zunächst einige Aufnahmen, entstanden an der Sony A7 bei Offenblende.
Anhang 31152
Anhang 31153
Und mal "reingecroppt" in so eine Szene...
Anhang 31154
Unser Gutsherren-Haus....
Anhang 31155
und ein Crop daraus...
Anhang 31156
Mal ein wenig aus dem Nahbereich....
dieses Bild...
Anhang 31157
ist ein Crop aus dieser Szene..
Anhang 31158
Und noch ein Motiv aus dem Makrobereich (mit VNEX Makrotubus 25mm)... wohlbekannt, unser Geld
Anhang 31159
und nun mal "reingecroppt" in die 100% Ansicht, verrät es uns, dass diese Münze schon etwas länger im Umlauf zu sein scheint.. :lol:
Anhang 31160
Fazit:
Das kleine Focotar in seinem Plastiggehäuse ist so gar nicht das, was ich von Leitz - bekannt durch die massive Bauart - erwartet hätte in Sachen mechanischer Verarbeitung.
Die Qualität und Schärfe der verbauten Linsen und deren Abbildungsqualität jedoch haut mich wieder einmal "vom Hocker"...
Das Objektiv ist scharf, scharf und nochmals scharf schon bei Offenblende.
Es spielt mindestens in der gleichen Liga wie das Rodenstock APO Rodagon N 2.8/50mm, um mal eine Referenz zu nennen. Hierbei verfügt es aber ab Blende 5.6 über eine kreisrunde Blendenform, statt der 5Eck-Blende des Rodagon.
Leider ist es aber darunter mit einer aus meiner Sicht unschönen "kreissägenartigen" Blendenform in den Highlights "gestraft", die ich in den nächsten Tagen noch in einigen Bokehbildern zeigen werde.
Bislang hat das Focotar sich mit seinen 40mm aber den Rang eines kompakten "Immerdraufs" erkämpft...
Anhang 31161
LG
Henry
- Fortsetzung folgt -
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Hier ein 100% Crop wegen der unglaublichen Schärfe, aber insbesondere um die "Ninja" Stern-Highlights zu zeigen... (Sony A7, Focotar am VµFT für NEX montiert @f3.5-4)
Anhang 31182
"gewöhnungsbedürftig"... aus meiner Sicht.
LG
Henry
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Zitat:
Zitat von
ch4rly
Danke für die Vorstellung! Tolle Ergebnisse.
Gibt es eigentlich einen bestimmten Grund für die Ninjastern-Blende? Die findet sich ja öfters in Vergrößerungsobjektiven, meine Schneider-Kreuznach haben die auch...
Ja, was sich in den Highlight-Scheibchen wiederspiegelt ist der Schnitt der Blendenlamellen im optischen Strahlengang.
Hier ein Blick auf die Blende im Inneren des Objektivs bei f4...
Anhang 31623
dies macht in den Highlights die "Ninja-Sterne" aus...:lol:
...
um dann bei f5.6 in eine deutlich sichtbare, gleichmäßige 10 kant Blende überzugehen.. (einfach die Anzahl der geraden Linien schwarz gegen weiß zählen, dann hat man die Anzahl der Blendenlamellen ermittelt.
Anhang 31622
10 Lamellen sind aber schon toll, denn die modernen Rodenstock oder SK Objektive haben oftmals nur 5 Lamellen, was ich persönlich als deutlich störender in der Abbildung der Highlights empfinde. Wenn es hoch kommt, sind im EL Nikkor N oder einem Osawa Tominon 2.8/50mm lediglich 8 Lamellen verbaut. Nur die ganz alten Objektive, die meist mit M25 Gewinden daherkommen, haben noch mehr Lamellen für eine kreisrunde Abbildung auf bei Abblendung in jeder Position. Warum die Hersteller später auf die geringere Anzahl von Blendenlamellen "umgestiegen" sind, weiß ich nicht, vermute aber mal wieder "Kostengründe" dahinter..
Da das Focotar derzeit quasi an der A7 "festgewachsen" ist, weil klein, kompakt und mit exzellenter Leistung, meide ich beim Fotografieren einfach den Bereich zwischen f3.5 und f5.6 und steige in kritischen Highlightsituationen erst ab f5.6 wieder mit der Abblendung ein.
Als Aufnahmeobjektiv mit 40mm Brennweite und "ausziehbarer Streulichtblende" sieht es an der A7 toll aus.
Anhang 31624
Und die Ergebnisse verblüffen mich immer wieder... kontraststark und mit satter Farbgebung..
Anhang 31625
Crop...
Anhang 31626
Durchzeichung Himmel... mit leichtem Randlichtabfall
Anhang 31627
Crop des U-Punktes...
Anhang 31628
Das kann bleiben... :lol:
AN DIESER STELLE ABER NOCHMAL DER HINWEIS:
DAs Objektiv ist im Normalfall nicht an das VNEX zu bringen... nur an die VµFT Version mit einer Wandlung des Kameraanschlusses auf Sony NEX... weil durch den Auflagemaßunterschied zwischen den µFT Kameras (19,62mm) zu dem Auflagemaß des E-Mounts (18mm) diese µFT Version eben um den Differenzbetrag von 19,62-18= 1,62mm kürzer ist.
Darüber hinaus erfordert es eine tiefgreifende Modifikation am Gewinde des normalerweise sehr teueren Objektivs, dass einen Wiederverkauf so gut wie unmöglich macht.
Bitte also nach so einer Vorstellung nicht einfach nach so einem Objektiv suchen, auch wenn die Leistungen sehr überzeugend sind und mit zum Aller-Besten gehört, was ich bislang an meinem Fokussiersystem hatte, so dient dieser Thread nur dazu, die Leistungsfähigkeit zu zeigen, die Leica auch in diesem Bereich der V-Objektive an den Tag legt.
Das Focotar II 2.8/50mm gehörte seinerzeit schon zur Spitze der V-Objektive... und gilt auch heut noch als ein absolutes TOP Produkt ...
Dies gilt uneingeschränkt aber auch für dieses Focotar 2.8/40mm...
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Es ist zum "Läuse melken"
Und heut hatte ich Gelegenheit, eine tolle Symbiose mit dem Focotar 2.8/40mm am VNEX uni abzulichten...
Ameisen beim "Läuse melken"...
erstmal das "Gewusel"...
Anhang 33338
und einige Aktionen...
hier wird direkt "angezapft" und gemolken (Druck mit den vorderen Beinchen auf den Laus-Korpus)... :lol:
Anhang 33339
Anhang 33340
Sony A7 im Crop-Modus und Freihand, Blende 8, Ausschnittsvergrößerung und in LR5 nachbearbeitet.
Sauschwer und ich hab beschlossen, künftig solche Dinge doch wieder mit der DSLR zu machen, denn Freihand ist das zu nervig mit der Umschalterei der Lupe..