Vivitar Series 1 70-210mm 1:3,5 Macro Fokusing Zoom (OM)
Hallo zusammen!
Ich konnte wieder nicht an mich halten und habe für relativ kleines Geld dieses vergleichsweise lichtstarke Vivitar Tele-Zoom aus der Bucht gefischt. Das Objektiv wurde > hier bereits besprochen; im Gegensatz zur dortigen Variante mit M42-Bajonett und 67mm-Filtergewinde hat meine Version ein OM-Bajonett und ein 62mm-Filtergewinde. > Dieser Quelle zufolge dürfte ich also die Version 2 haben (mit keiner allzu guten Makro-Leistung, aber das interessiert mich auch nicht). Mit der Seriennummer (37252706) kann ich allerdings nicht viel anfangen ...
http://www.jensknipp.de/bilder/2011_02_25_02896.jpg
Das Objektiv ist, wie ich es inzwischen von den "alten Schätzchen" kenne, grundsolide gebaut, dabei aber relativ leicht und handlich. Der Zustand ist, wie sich sehen lässt, nahezu neuwertig. Die Schiebe-Fokus-Kombination des Rings ist unproblematisch zu bedienen, allerdings "creept" das Objektiv, wenn ich es mehr als ca. 45° neige.
Die optischen Eigenschaften: Bei 70mm sieht man eine leichte Tonnenverzerrung. Bei 200mm ist hingegen die Kissenverzerrung schon recht stark, wobei es natürlich kein Problem ist, dies mit Photoshop zu korrigieren. Beispielbilder bei 70mm und 200mm, jeweils Blende 5,6:
http://www.jensknipp.de/bilder/2011_02_25_02893.jpg
http://www.jensknipp.de/bilder/2011_02_25_02894.jpg
Farben und Kontraste sind in Ordnung, weder besonders gut noch besonders schlecht, wobei heute allerdings auch aufgrund des Wetters nicht das Licht war, diesen Punkt zufriedenstellend zu klären. Bei Offenblende ist die Schärfe am langen Ende nicht sehr hoch, allerdings eher so, dass es an einen leichten Weichzeichner erinnert und etwas leicht "Verträumtes" hat. Vignettierung ist ebenfalls recht stark, bei Blende 5,6 aber schon nicht mehr zu sehen. Beispiel bei Offenblende:
http://www.jensknipp.de/bilder/2011_02_25_02888.jpg
Bei Blende 5,6 ist die Schärfe prima. Anbei ein Beispiel irgendwo bei 150mm -- für freihand bei ISO 1250 finde ich die Schärfe schon ziemlich ordentlich. Natürlich ist das Fokussieren am längeren Ende nicht einfach, aber die Ausschussrate lag bei ersten Versuchen bei ca. 50% (der Kater bewegt sich ja auch), was ich fürs Erste OK finde.
http://www.jensknipp.de/bilder/2011_02_25_02884.jpg
http://www.jensknipp.de/bilder/2011_...02884_crop.jpg
Eine freudige Entdeckung war, dass das Bokeh leicht zu "swirlen" scheint -- ich habe hier im Forum schon öfter davon gelesen, hatte aber noch nie ein Objektiv, bei dem das der Fall war. Das könnte bei Porträts mit Spitzlichtern im Hintergrund noch interessant werden.
http://www.jensknipp.de/bilder/2011_02_25_02879.jpg
Alles in allem macht das Objektiv einen interessanten Eindruck, und ich bin gespannt, wie es sich in günstigeren Lichtsituationen schlägt -- es darf also erstmal bleiben ... :)
Gruß Jens
http://www.jensknipp.de/bilder/2011_02_25_02880.jpg
AW: Vivitar Series 1 70-210mm 1:3,5 Macro Fokusing Zoom (OM)
Diese Vivitare können ganz schön überraschen, nicht wahr?
Die Seriennummer besagt, dass dein Modell von Tokina gebaut wurde - ein sehr gutes Zeichen!
AW: Vivitar Series 1 70-210mm 1:3,5 Macro Fokusing Zoom (OM)
Tokina kenne ich bisher nur als Hersteller aktueller Ultraweitwinkel-Objektive, die in verschiedenen Foren immer sehr gut besprochen werden ... offenbar haben sie noch mehr zu bieten! :)
Gruß Jens
AW: Vivitar Series 1 70-210mm 1:3,5 Macro Fokusing Zoom (OM)
Tokina war in der Zeit vor Autofokus der wichtigste Fremd-Hersteller von SLR-Objektiven!
Sozusagen Tamron und Sigma von heute zusammen.
Dann haben sie irgendwie den Anschluss verloren. Doch sie bauen noch immer großartige Objektive, die meist weitaus besser sind als ihr allgemeiner Ruf.
Die Verarbeitung der Tokina AT-X Objektive schlägt sogar noch die der Sigma EX-Reihe und braucht sich vor Canon L-Linsen nicht zu verstecken.
Tokina-Linsen sind aber auch optisch sehr, sehr gut. Manchmal gehen die Designer einen Kompromis in der Eckleistung ein, um Lichtstärke oder einen außergewöhnlichen Brennweitenbereich zu ermöglichen.
Keines der Tokina-AF-Linsen, die ich bisher hatte, hat mich jemals enttäuscht. Und auch die manuellen Tokinas begeistern mich immer wieder.
Manchmal gibt es echte Highlights:
AF z.B. das Tokina AT-X 4/12-24 (für APS) oder das AT-X 2.6-2.8/28-70
MF z.B. das Tokina RMC 4/28-85 oder das 3.5/17 (das es auch als Vivitar gibt)
und eine 4/80-200 ist auch richtig gut und zudem für ein "Appel und'en Ei" zu haben.
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Das 4/80-200mm habe ich mir auch angesehen, aber letztlich hat die Offenblende von 3,5 den Ausschlag gegeben (ohne dass ich wusste, dass ein Tokina dahintersteckt) -- und beim heutigen Wetter war ich dann auch froh um jedes bisschen, das der Sucher heller wurde.
Das 2,6-2,8/28-70mm klingt sehr interessant -- und ich widerstehe jetzt dem Automatismus, Strg+T zu drücken und die Bucht-Adresse einzugeben ... :D
Gruß Jens
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... und? Hält der gute Vorsatz noch ? :devil:
Gruß Manfred
AW: Vivitar Series 1 70-210mm 1:3,5 Macro Fokusing Zoom (OM)
Vielleicht noch bis morgen ... :D
Gruß Jens
AW: Vivitar Series 1 70-210mm 1:3,5 Macro Fokusing Zoom (OM)
Zitat:
Zitat von
uburoi
Tokina kenne ich bisher nur als Hersteller aktueller Ultraweitwinkel-Objektive, die in verschiedenen Foren immer sehr gut besprochen werden ... offenbar haben sie noch mehr zu bieten! :)
Gruß Jens
Oh ja, die haben einiges aus alten Tagen zu bieten. Auch die M90 Makros von Tokina haben einen Ruf wie Donnerhall. Hier hab ich es mal vorgestellt..
http://www.digicamclub.de/showthread...he-Bokina-quot
Gehört mit zum Besten, was Du aus alten Tagen kaufen kannst in dem Bereich. Durch den Einsatz von Floating Elements gehört das Objektiv wohl zu den Besten je gebauten Makro Objektiven. Ursprünglich von der Amerikanischen Firma Vivitar gerechnet (womit sich der Kreis wieder schließt) und zum Patent angemeldet, wurde es bei Tokina gebaut und nach dem Niedergang von Vivitar dann als M90 AT-X neu aufgelegt. Die Ursprungsrechnung stammte von Vivitar..
LG
Henry
AW: Vivitar Series 1 70-210mm 1:3,5 Macro Fokusing Zoom (OM)
BTW.. das von Carsten angesprochene Tokina 2.6-2.8/28-70mm ist eine alte von Tokina übernommene Rechnung des französischen Herstellers ANGENIEUX.. einem auf die Ausstattung von Fernseh und Filmkameras mit Objektiven spezialisiertem Unternehmen. Pierre Angenieux ist der Erfinder der Retrofokus Konstruktion..
http://de.wikipedia.org/wiki/Pierre_Ang%C3%A9nieux
Weitere Angenieux Objektive hab ich hier mal vorgestellt..
http://www.digicamclub.de/showthread...5-70mm-Leica-R
http://www.digicamclub.de/showthread...x-70-210-f-3-5
Das kleine 35-70mm ist das wohl genialste Zoom in dem Bereich aus alten Tagen..
Tokina hat sich also keinen Mist zusammengebaut, wie man an den Ursprungsrechnungen sehen kann.
LG
Henry
AW: Vivitar Series 1 70-210mm 1:3,5 Macro Fokusing Zoom (OM)
Danke für die Hinweise, Henry! Deine Artikel zu den Angenieux-Objektiven hatte ich schon gelesen, allerdings habe ich in der Bucht selten eines gesehen (oder ich habe immer zum falschen Zeitpunkt geschaut ...). -- Eigentlich interessierten mich im "Altglascontainer" bislang auch nur lichtstärkere Festbrennweiten, da ich mit AF-Zooms gut eingedeckt bin. Aber auf der Suche nach Festbrennern im Bereich zwischen 150mm und 200mm bin ich dann immer wieder auf das 70-210mm gestoßen, sodass ich es dann einfach ausprobieren wollte ...
Gruß Jens