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Diaprojektor Objektive mit Ø 42.5mm mittels SFT an Digitalkameras benutzen
Samtfokussiertubus für Diaprojektor-Objektive mit Ø 42.5mm Gehäusedurchmesser
Aufbauend auf den Erfahrungen mit dem von mir entwickelten Samtfokussiertubus für die von der tschechischen Firma Meopta zu ihren 16mm Filmprojektoren eingesetzten Meostigmat 1.4/70mm, Meostigmat 1/50mm, Meostigmat 1.3/35mm Objektive, war es an der Zeit, ein bereits seit der Entwicklung des VNEX Fokussiersystems für Vergrößerungsobjektive anstehendes "Projekt" nun endlich anzugehen.
Die bislang wenig erforschten Diaprojektor-Objektive sollten - so mein alter Gedanke seit der VNEX Einführung - als Aufnahmeobjektive einer neuen Verwendung an unseren Digitalkameras zugeführt werden.
Hierbei gab und gibt es mechanisch eine ganze Reihe von Dingen zu beachten, die das Projekt so langwierig machten.
Diaprojektorobjektive unterliegen - wie auch die Vergrößerungsobjektive im VNEX Projekt - keinen wirklich erkennbaren Normierungen wie wir sie von unseren Kamera - Objektiven gewohnt sind.
Abhängig von den mechanischen Konstruktionen der Diaprojektoren waren und sind die verwendeten Tuben der Objektive unterschiedlich lang und damit auch nur auf höchst unterschiedlichen Wegen nutzbar.
Projektor X z.B. hatte konstruktiv seine Dia-Zuführung sehr weit vorn im Projektor um die Dias von der "heißen Lichtquelle" weiter entfernt in den Lichtschacht einzuführen um die "Verwellung" zu umgehen.. und arbeitete dafür mit einer "helleren" aber eben auch weiter entfernt sitzenden Lampe.
Projektor Y hatte dagegen eine lüftergesteuerte Wärmeabfuhr, damit konnte er dann bei einer kleineren und billigeren Lampe die gleiche Lichtausbeute durch eine dichtere Platzierung der Diazuführung vor der Lampe erreichen...
So gab es über die Jahrzehnte etliche verschiedene Konstruktions-Aspekte die beim jeweiligen Hersteller für die unterschiedlichen mechanischen Ausführungslängen der notwendigen Objektivtuben sorgten. Jeder kochte hier sein eigenes "Süppchen"...
Auch die typischen länglichen Diamagazine wurden irgendwann durch Projektoren mit Karussel-Magazinen ausgestattet, was wiederum zu anderen Konstruktionen zwang.
Diaprojektoren sind schon eine ziemlich alte Geräte-Gattung und waren über die Generationen hinweg vielen Wandlungen unterworfen, woraus sich - abhängig von ihren Konstruktionsmerkmalen eine Vielzahl von unterschiedlichsten Längen und Durchmessern bei den Objektiven ergab.
All dies macht es eigentlich unmöglich, einen einzelnen Adapter zu schaffen, der all diese Unterschiede berücksichtigen kann, die Diaprojektoren über die Generationen hinweg erfahren haben und dadurch verhindern, dass die jeweils verwendeten Objektive einheitlich an ein Kamerasystem gebracht werden können.
Hier ein Bild, aus dem die absolut unterschiedlichen Längen und Durchmesser dieser Objektiv-Gattung exeemplarisch ersichtlich werden... es handelt sich bei allen Objektiven um 85er oder 90er Brennweiten, aber höchst unterschiedliche Bauformen.
(Colorplan 2.5/90mm, Maginon 2.8/85mm, Liesegang Patrinast 2.8/85mm, Colorplan 2.5/90mm alte Ø 46mm Bauform)
Anhang 37731
Es galt also, auf viele verschiedene Konstruktionsunterschiede einzelne Antworten zu finden.
Dies beginnt bei den teilweise stark unterschiedlichen Tubendurchmesser und endet bei den erforderlichen Auszugslängen für ein "Unendlich" die sich aus der jeweiligen Brennweite des Objektivs und der Beschaffenheit des jeweiligen Diaprojektors, in dem sie installiert waren, zusammensetzt, weil sich danach die verwendete Länge des Objektivtubus richtete.
Hier nun erstmal das Ergebnis der Überlegungen im Bild anhand des in Portugal gefertigten Leitz Colorplan 2.5/90mm:
Anhang 37732
Zum Einsatz kommt als "Grundgerüst" für die erfolgreiche Adaptierung des Colorplan der bereits bekannte 52.5mm Samtfokussiertubus für die Meostigmate.
Diesem wurde nun ein neues "Gegenstück" beiseite gestellt und eine Reduzierung für die Diaprojektor- Objektive inzwischen gebräuchlichen 42.5mm Innendurchmesser darstellt.
Bei diesem "Gegenstück" des bereits bekannten Samtfokussiertubus handelt es sich wiederum einen eigenständig nutzbaren Tubus, der in seinem inneren Bereich ebenfalls ein 18gängiges Gewinde aufweist und in dessen Ende - statt des 52mm Umkehrrings - nun ein 49mm Umkehrring für das jeweilig genutzte Kamerabajonett eingeschraubt werden kann, um ihn damit als eigenständigen Fokussiertubus zu nutzen.
Insofern hat der neue Fokussiertubus für 42.5mm Diaprojektor-Objektive eine "Doppelfunktion" bekommen...
1.
Er kann für sich allein stehend benutzt werden, indem das eingeführte 42.5mm DP-Objektiv - wie beim Meostigmat - mit Samt beklebt wird und dann - wie gewohnt - am Objektivkopf selbst fokussiert wird. Welche Objektive mit der "allein stehenden" Lösung direkt zu nutzen sind und welche Objektive unter Umständen noch den Einsatz von Zwischenringen erfordern, wird der praktische Einsatz zeigen.
Hier nun ein Bild, wie der 42.5er Tubus mit eingeschraubtem 49mm Umkehrringes und div. Zwischenringe auch "Standalone" funktioniert...
Anhang 37741
In der Kombination mit seinem Gegenstück jedoch - dem 52.5mm Meostigmat-Tubus - entfaltet sich das gesamte Potential der neuen - zweiteiligen - Lösung.
Hierbei wurde eine elegante Methode gewählt, um die unterschiedlichen Längen der Tuben für den Unendlichkeitspunkt auszugleichen / zu erreichen:
(der Meostigmat 52.5mm Tubus + dem eingeschraubten neuen 42.5mm Tubus zur Vervollständigung des Helicoids mit eingeschraubten und etwa "Unendlich justierten" Leica/Leitz Colorplan 2.5/90mm)
Anhang 37733
Im nachfolgenden Bild wird nun schematisch am Colorplan gezeigt, das es in dem 42.5er Tubus soweit herausgeschraubt werden kann, so dass fast jedes gängige Auflagemaß in Kombination mit dem 52.5er Tubus erreicht werden kann.
Anhang 37734
Zur Erklärung :
Das Colorplan ist in den vorderen 42.5mm Tubus in dessen 18gängiges Gewinde eingedreht... und kann sehr weit aus diesem herausgeschraubt werden, um den exakten Unendlichkeitspunkt innerhalb seines Auszug zu finden. Dabei bleibt der an der Kamera befestigte Helicoid zunächst im eingefahrenen Zustand, da er später nur für die Fokussierung eingesetzt werden wird.
Ist der Unendlichkeitspunkt durch das korrekte Einschrauben des Colorplan im vorderen Teil des Helicoid in etwa gefunden oder sogar exakt justiert, kann an dem normalen Fokusgriff (in der Mitte der 3teiligen Kombination erkennbar) fokussiert werden und der volle Auszug wie beim Meostigmat steht zur Verfügung.
Beim hier gezeigten "Gespann", das im ersten Bild so gut wie keinen Auszug für ein Unendlich des Colorplan erfordert, kann man im zweiten Bild schon erahnen, welche "gewaltigen" Nahbereichsaufnahmen damit möglich sein werden, wenn der beide Tuben (Objektivtubus und 42.5mm Fokussiertubus) im vollen Auszugs-Zustand arbeiten werden.
Am Colorplan ergibt sich für ein 90mm Objektiv eine Naheinstellgrenze von 16cm !
Hier nochmal zwei Bilder mit anderen Objektiven und den notwendigen Umrüstungen für den korrekten U-Punkt:
korrekte Unendlichkeitsstellung für das Leitz Colorplan 2.5/90mm
Anhang 37733
Dagegen gestellt und gezeigt nun die geringere notwendige Einschraubtiefe für das Will Wetzlar Maginon 2.8/85mm bei Unendlich...für ein Unendlich ragt es deutlich weiter aus dem 42.5er Tubus hinaus.
Anhang 37735
Der mittlere 42.5er Fokussiertubus im Zusammenhang mit dem Objektiv dient primär zur Anpassung der unterschiedlichen Auflagemaße der verschiedenen langen Objektivgehäuse um ein Unendlich zu gewährleisten und gleichzeitig übernimmt er gegenüber dem 52.5er Tubus den Part des Fokusringes.
Nun gibt es aber auch Objektive mit 42.5mm Durchmessern, die extrem weit in den Tubus eintauchen müssen. Als Beispiel sei hier einmal das
Astro Kino Color IV 1.4/50mm gezeigt... dieses verschwindet komplett im 42.5er Fokussiertubus... und dies verdeutlicht, warum dieser Ergänzungstubus erst einen vollwertigen Helicoid ausmacht und diese "Form" bekommen hat, statt nur simpel eine "Röhrenführung" darzustellen...
Anhang 37736
Das ist erstmal ein kurzer Überblick, der zeigen soll,warum der neue 42.5mm Tubus einerseits ein eigenständiges Produkt darstellt, andererseits aber auch "alternativ" mit dem 52.5mm Tubus kombiniert zu einer Allroundlösung werden kann.
Im nächsten Kapitel wird dann der neue 42.5mm Zusatztubus im Detail erläutert werden.
Dies wird noch ein paar Tage dauern, denn im Moment sehen die Rohlinge noch so aus...
(untere Einheiten sind die halbfertigen neuen 42.5er Tuben aus der Serie)
Anhang 37737
Bis dahin ein paar Bildchen, entstanden mit dem Colorplan am Prototypen zur Unterhaltung...
Anhang 37738
Anhang 37739
Anhang 37740
LG
Henry
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Und nun ist die erste Serie bei mir eingetrudelt...
Die "Knobelbecher" - Bande... (ich nenne den Fokussiertubus wegen seiner Form so... :lol:)
Anhang 37773
(Anmerkung: in den beiden liegenden Tuben kann man die 18gängigen Gewinde erkennen)
Damit das Prinzip verstehbar wird, folgt eine "Schritt für Schritt" - Montage-Anleitung"
und zeigt, wie die einzelnen Dinge "ineinander greifen"...
So wird ein D-Objektiv präpariert für die Nutzung an dem Samthelicoid.. am Beispiel eines
Leica Colorplan 2.5/90mm. Es soll später mit dem 52.5mm Samthelicoid der Meoptas zusammenarbeiten.
Anhang 37774
Im Bild zu sehen sind
1. links das Leica Colorplan, vorbereitet mit einem schwarzen, mitgelieferten 42.5mm Zentrierring
A C H T U N G, der Zentrierring wird nicht mehr mitgeliefert, da sich das Handling als unpraktisch herausgestellt hat !!!!!
Jedes Mal musste vorab der Samtstreifen entfernt werden um bei einem Objektivwechsel wieder an den Ring zu kommen... wenig praktikabel, hat nachher keiner mehr gemacht weil das Objektive auch so sehr gut zentrierbar ist und so wurde die Herstellung des POM - Zentrierrings deshalb eingestellt.
(Die Beschreibung soll aber trotzdem als Hinweis hier im Thread stehen bleiben, um eigene Ideen zu entwickeln, was man mit den 3 Gewinden im Vorderteil des Tubus selbst noch "anstellen" kann/könnte...)
Der schwarze Zentrierring im Bild besteht aus Delrin (POM). Vor der gewohnten Befestigung des Samtbandes am Objektiv wird es zunächst durch diesen Zentrierring durchgeschoben, denn dieser wird mit eingebaut.
(In der gleichen Weise wird es später als Zubehör entsprechend angepasste Durchmesser dieses Zentrierrings und Reduzierungen mit Gewindegängen geben, die in diesen "Knobelbecher-Tubus" eingeführt und verschraubt werden können)
2. rechts im Bild der bereits mit einem Samtband versehene "Knobelbecher"...
Am Knobelbecher sind 3 Quergewinde mit M3 Gewindestiften erkennbar. Diese dienen dazu,
im eingeschraubten Zustand des Objektivs den schwarzen Zentrierring festzusetzen.
Schrauben wir das Objektiv nun einmal in den "Knobelbecher"...
Anhang 37775
bis das Colorplan mit seinem eigenen "Samtgewinde" auf der Rückseite des 42.5er Tubus schon wieder herausschaut...
Anhang 37776
Der Zentrierring ist nun soweit mit in den Tubus "eingedreht", um mit den Gewindestiften festgesetzt zu werden.
Das Objektiv könnte jetzt bereits selbstständig im "Knobelbecher" an eine Kamera angeschlossen und fokussiert werden , wenn an sein Ende ein 49mm Umkehrring eingeschraubt würde.
Anhang 37777
Im nächsten Schritt folgt aber zur Veranschaulichung die Vereinigung mit dem eigentlich vorgesehenen 52.5mm Helicoid...
Anhang 37778
Noch schnell den passenden Kameraanschluss mit einem Umkehrring eingedreht...
Anhang 37779
Schon haben wir das Leitz Colorplan (oder ein beliebiges Diaprojektor-Objektiv mit
42.5mm Durchmesser an der Kamera...
Anhang 37780
Ein paar Erläuterungen:
Dem "Knobelbecher" wurde anfänglich bei Auslieferung ein zusätzlicher Zentrierring aus POM, einem speziellen Plastik, beigelegt.
Dieser Ring diente einerseits dazu, bei langem Objektiv-Auszug zusätzliche Stabilität zu geben und das Objektiv zentriert im Tubus zu führen, damit im späteren Bild keine einseitigen Unschärfen durch nicht parallele Führung entstehen kann, wenn das Objektiv kurz vor der Trennung vom Knobelbecher - Gewinde steht. Hat sich aber im Realbetrieb als unnötig und eher hinderlich bei schnellem Wechsel zwischen zwei Objektiven erwiesen.
In der gleichen Art werden eventuell spätere Zubehörteile - insbesondere die Reduzierungen auf kleinere Durchmesser ausgeführt werden. (zunächst nur eine Idee)
Hierzu besitzt der Knobelbecher 2 verschiedene Befestigungsmöglichkeiten für Zubehöre:
1. der hier bereits mit dem Zentrierring gezeigte Klemmung des POM Inlets
2. das am vorderen Teil befindliche Spezialgewinde, in das später auch andere Einsätze für
geringere Durchmesser als 42.5mm eingeschraubt werden können.
Hierauf gehe ich gesondert ein, sobald sich ein gesicherter Bedarf an solchen Einsätzen durch Eure Rückmeldungen eine statistisch signifikante Häufung von Durchmessern abzeichnen und dann dazu führen können, das solche zusätzlichen Einschraub-Teile gefertigt werden.
Warum wurde kein durchgehendes Gewinde über die ganze Länge des Knobelbechers verwirklicht wird sich nun der eine oder andere Fragen ?
Die Antwort ist simpel...
Einige der Objektive mit 42.5mm Durchmesser müssen so tief im Knobelbecher "versenkt/eingeschraubt" werden, dass sie für das Erreichen des Unendlichkeitspunktes schon am Ende des Knobelbechers wieder "herausschauen" und in die Adapterplatte des Kamera-Anschluss eintauchen.
Dabei ist die Baulänge z.B. von einem Astro - Kino Color 1.4/50mm mit 73mm so kurz, dass er in dem 68mm langen "Knobelbecher" fast vollständig eintauchen muss, damit ein Unendlich erreicht wird, da die Rücklinse bis an den Umkehrring herangefahren werden muss (Rücklinse sitzt für Unendlich bei ca. 17mm vom Sensor).
Da es also extrem wichtig ist, mit einigen Objektiven auch nah genug an den Sensor heran zu kommen, musste dies also über diese Gehäuseform abgewickelt werden.
Ich hoffe, mit dieser kurzen Erläuterung den Einstieg in das Verständnis des dahinter stehenden Konzeptes gegeben zu haben und bin auf Eure Rückmeldungen und Fragen gespannt.
LG
Henry
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Es folgen nun ein paar praktische Dinge zum besseren Verständnis des Zusammenspiels:
Der komplette Samtfokussiertubus setzt sich inzwischen aus 3 Teilen zusammen.
1. dem 52.5mm Tubus mit 18 gängigem Innengewinde
2. dem Reduziertubus auf 42.5mm - ebenfalls mit 18gängigem Gewinde -, der wahlweise mit dem 52.5mm Tubus zusammengeschraubt oder auch mit einem eigenen Umkehradapter als "Einzellösung" betrieben werden kann.
3. dem Zentrierstück...
Die beiden ersten Teile zu verstehen, fällt nicht weiter schwer...
Es handelt sich um den fest mit der Kamera verbundenen "Grundträger" mit 18gängigem Gewinde, in dem der mit Samt beklebte 42.5mm Reduziertubus geschmeidig "dreht".
Der Reduziertubus gleitet nun - wegen seines auf den "Grundträger" abgestimmten Außen-Durchmesser von 52.5mm in selbigem. Just so, als wäre der 42.5er Reduziertubus ein "Meostigmat" nur ohne Linsen... :lol:
Aber was nutzt der schönste Tubus ohne Linse?
Also bringen wir doch schnell mal ein D-Objektiv an...
Natürlich kann man jetzt loslegen und einen Streifen Samt auf das Ende unses Diaprojektor-Objektivs mit 42.5mm Durchmesser kleben um es direkt einzudrehen...
ABER !!!
Diese Anordnung ist der "vorgesehene" und bessere Weg, wie ich gleich erklären werde:
Anhang 37851
Es gibt einige Dinge die man vorab bei der Befestigung verstehen sollte:
Unser Reduziertubus ist ebenfalls mit einem 18 gängigen Gewinde ausgestattet. Warum bloß so eine aufwändige Konstruktion, wenn doch ein "Stecktubus" mit einem Innendurchmesser von 42.5mm gereicht hätte?
Die Antwort ist einfach...
Jedes Objektiv sollte seinen korrekten Unendlichkeitspunkt am "Anschlag" haben. Dazu muss dieser bei unserer Konstruktion "justiert" werden, da die zum Teil völlig unterschiedlichen Tubenlängen und Einbaulagen der Objektive in den alten Diaprojektoren dies nun erfordern...
Hier zunächst - bevor die Erklärungen folgen - ein Bild zum Sachverhalt... alle gezeigten Objektive erreichen in der hier im Bild gezeigten Position korrektes Unendlich an einer Systemkamera mit einem Auflagema´von ~ 18mm und "eingefahrenem" Zustand des Reduziertubus im Grundträger...
enorme Unterschiede in den für unendlich nötigen Auszügen, wie ich finde :shocking:
Anhang 37845
Wie ersichtlich benötigt das Maginon einen "irre" langen Auszug aus dem 42,5mm Reduziertubus, während das Colorplan im "Normalfeld" nur gering ausgezogen werden muss. Als dritten Kandidaten habe ich das Astro-Kino Color IV einmal mit hinzugenommen. Dieses muss soweit in den Reduziertubus eingeführt werden, das es fast vollständig in ihm "versinkt"... hierzu muss der Zentrierring aus dem Knobelbecher entfernt werden...
Dies läßt mich überleiten zum 42.5er "Zentrierstück" aus POM, das vor dem Astro - Kino zu sehen ist, aber das Objektiv für den vollen Einschraubweg behindern würde.
Dieses "Zentrierstück" wurde für die meisten "normalen" Diaprojektor-Objektive erforderlich, da aus einsehbaren Gründen für solche zu "versenkenden" Objektive wie dem Astro-Kino Color nicht die gesamte Länge mit einem durchgängigen 18gängigen Gewinde ausgestattet werden konnte. Solche Objektive mit kurzem Auflagemaß wären sonst nicht nah genug an den Sensor "heranführbar".
Dies zwang natürlich dazu, das 18gängige Gewinde in dem insgesamt 68mm langen Reduziertubus auf 30mm zu begrenzen und die restlichen 48mm so zu gestalten, dass versenkbare Objektive mit einem "Kopfdurchmesser" bis maximal 52,5mm auch tief genug in den Tubus hineinkommen können.
Damit hatte ich es bei der Entwicklung mit zwei "widerstrebenden" Erfordernissen zu tun... einerseits brauchte ich ein langes Gewinde, damit das Objektiv - wenn erforderlich - maximal weit in dem Gewinde "ausfahren" kann, andererseits musste das Gewinde wegen der "Versenkbarkeit" einiger Konstruktionen beschränkt werden.
Die Lösung lag nun in diesem Zentrierstück.
Da am Ende, wenn das Objektiv droht aus dem Gewinde auszutreten, die Zentrierung des Objektivs bedenklich wurde, weil nur noch ein kleiner Restrumpf in dem 18gängigen Gewinde steckt und gleitet, musste also eine Vorrichtung her, die das Objektiv auch ohne das Gewinde relativ gerade auf der optischen Achse hält. Bitte beachtet auch die Bohrungen im Alu, dies sind die Schraubenlöcher, mit denen das Zentrierstück mittels M3 Gewindestiften festgesetzt wird.
DIESE Beschreibung des POM Zentriereinsatzes IST INZWISCHEN OBSOLET, da viele USER einfach und Besser zur Distanzüberbrückung mit Zwischenringen zwischen Kamera und SFT arbeiten. Damit braucht dann das Objektiv nicht so weit ausgefahren werden um seinen U-Punkt zu erreichen und die Geradlaufeigenschaften/Zentrierung bleibt erhalten auch ohne den POM Ring.
Anhang 37846
Tritt nun der Objektivrumpf mit dem Samtstreifen aus dem feinfühligen 18gängigen Gewinde des Knobelbecher, so geht die Konstruktion in einen "Stecktubus" über... und sichert mit dem Zentrierring gleichzeitig das Objektiv gegen ein Herausfallen, da der am Objektiv angeklebte Samtstreifen am Zentrierring "sperrt" !
Anhang 37847
Diesen Sachverhalt kann man sich - wie im letzten Bild gezeigt - auch als Anschlags- oder Drehwegsbegrenzung nutzbar machen !!!
Klebe ich also an geeigneter Stelle einen zweiten "Samt-Begrenzungsstreifen" ein, wird an der jeweiligen Objektivkonstruktion mittels des Zentrierringes das vollständige "Ausfahren" des Objektivs verhindert und wir haben eine Anschlagsbegrenzung, wie im obigen Bild gezeigt.
Anhang 37848
Hierbei kommt natürlich auch der Breite des am Objektiv aufgeklebten Samtstreifens entscheidende Bedeutung zu. Je schmaler der Samtstreifen ausfällt, umso länger wird der mögliche Auszug vor der natürlichen Begrenzung des Samt am Zentriertubus
Während ich im ersten Bild einen zweiten Streifen als bewußte Anschlagsbegrenzung eingeklebt hatte - ist im zweiten Bild gezeigt - der "Führungs-Samt" mit seiner Breite ebenfalls entscheidend, wann der Samt begrenzend den Zentrierring erreicht.
Wie man das gestaltet und was ein Objektiv erfordert, kann so dann schnell experimentell ermittelt und "geklebt" werden. Man sollte sich diesen Samt als Meterware bei DCfix bestellen, da dieser doch häufiger benötigt werden wird, wenn man nicht jedes Objektiv mit einem eigenen Zentrierstück ausstatten will.
Daraus folgt:
Will ich einen möglichst langen feinfühligen Drehweg haben, so muss der Streifen für den Führungs-Samt nur eine geringe Breite aufweisen (vielleicht so 1 cm). Soll das jeweilige Objektiv hingegen früher auszugsbegrenzt werden, so muss der Samtstreifen entsprechend breiter ausfallen (z.B. 3 cm). Hier ist experimentieren angesagt.
Zur Zeit sind diese Zentrierringe mengenmäßig nur je 1 Stck. für einen Knobelbecher mitproduziert... werden später aber auch separat im Preisbereich so um die 10 Euro angeboten werden oder eventuell gleich in einem Set für unterschiedliche Gehäuse-Durchmesser.
Nach diesem Prinzip des Einsteck- und Fixierbaren Zentrierrings könnten dann später auch entsprechende Anpassungen an kleinere Objektivdurchmesser vorgenommen werden.
UND ZUM SCHLUSS NOCHMAL... Zentrierringe haben sich als unzweckmäßig erwiesen... empfohlen und von den Usern angewendet wird stattdessen ein Zwischenringsatz, wenn das Objektiv für Unendlich zu weit ausgefahren werden muss. Damit erhält man den vollen Drehweg des 18gängigen Gewinde. Die Anpassung sollte also mit einem Zwischenring oder eben der Umkehr des 42.5er Anschlusses in 55mm ausgeführt werden um das Fokussiergewinde weiter von der Kamera weg zu bekommen. So wird das Objektiv nicht versehentlich herausgeschraubt beim Fokussieren es steht der volle Auszugsbereich des Gewindes zur Verfügung.
Soweit für heute... weitere Aspekte folgen...
LG
Henry