Der Pfau

Mir gefällt einfach der gewählte Ausschnitt, das fehlen von Hintergrund, wie der Körper des Vogels steht ...
Insgesamt hat es beinahe etwas Malerisches, je länger ich schaue. Ganz fein !

Wenn Du magst, kannst Du auch noch etwas zur Ausarbeitung sagen ? Danke Dir

Ja, der Bildaufbau ist mir auch gleich als besonders gelungen aufgefallen.
lg ro

Danke für das positive feetback.

Gern gebe ich noch ein paar ausführliche Hintergrundinformationen.

Entstanden ist das Foto im Wildpark Granat in Haltern. Dort gibt es diesen Pfau, der zusammen mit drei Hennen gehalten wird. Zusätzlich gibt es dort noch jede Menge Hirsche, Mufflons, Wildschweine, Hasen, Wölfe, Emus, Strauße, diverse andere Vogelarten und kleine Kängerus. Der Eintritt kostet 5 EUR. Ich war das erste Mal dort und fand es sehr gut. Ist nicht nur schön fürs Fotografieren, sondern auch für einem Spaziergang mit dem Partner oder mit Kindern.

Fotografiert habe ich mit meiner Aplha 6000. Zunächst habe ich Aufnahmen mit meinem Leica R 4/180 mm versucht. Das hat aber nichts gebracht. Es war ein sehr trüber Tag, der lange Verschlusszeiten erforderte. Und so schnell, wie sich die Tiere bewegten, konnte ich gar nicht manuell scharf stellen. Ich habe dann mein Sony 55-210 für die Aufnahmen genommen. Das hat prima funkioniert, da ich jetzt den Autofocus nutzen konnte. Außerdem hat das Objektiv einen Stabi. Da das Objektiv nur eine geringe Lichtstärke hat ( bei 55 mm f/4,5 - bei 210 mm f/6,3) habe ich mit Zeitvorwahl fotografiert. Um ganz sicher zu gehen, scharfe Bilder zu bekommen, habe ich 1/400 Sek. eingestellt und Iso auf Auto gestellt. Da das Objektiv bei Offenblende schon gut abbildet und Rauschen bei der Alpha 6000 bis ISO 800 kein Thema ist und sich zudem auch noch in Lightroom gut abschwächen läßt, waren mir Blende und ISO-Wert egal. Das Bild ist dann bei ISO 500, der Brennweiteneinstellung 79 mm und der dabei gültigen Offenblende 5.0 entstanden. Ich bin immer wieder erstaunt, welche guten Ergebnisse dieses meines Erachtens eher preiswerte Objektiv liefert.

Bei dem Pfau war ich mehrfach innerhalb von zwei Stunden. Beim letzten Mal hatte ich dann das Glück, dass er sein Pfauenrad zeigte und sich dabei wie auf dem Präsentierteller um die eigene Achse drehte. So konnte ich nacheinander einige Aufnahmen schießen, die ihn im Profil und von vorn zeigen. Glück muss man halt auch haben. :-)

Da ich immer in RAW fotografiere, habe ich wie immer in Lightroom 5 entwckelt. Und anders als man vielleicht vermutet, habe ich das Bild nicht "künstlich" in den Farben verändert, sondern im Prinzip nur normal entwickelt und einen quadratischen Auschnitt gewählt, bei dem der Pfau gut platziert ist, aber die Bildwirkung auf dem Gefieder liegt. Normalentwicklung heißt bei mir Lichter etwas runter, Tiefen etwas rauf. Weiß und schwarz für einen besseren Kontrast etwas verstärkt. Klarheit etwas erhöht und nur ganz dezent etwas die Dynamik erhöht. Dann noch etwas geschärft und ein wenig entrauscht. Das wars.

Auch ich finde, dass das Bild schon fast aussieht wie gemalt. Aber es ist wirklich ein originalgetreues Foto. Es ist schon erstaunlich, wie diese gelblichen Elemente, die wie Schuppen aussehen, rechts hinter dem Rücken des Pfau eher künstlich wirken. Auch das Grün am Abschluss des Gefieders an der unteren Bildkante wirkt fasst unnatürlich. Aber das ist wirklich so. Im Vergleich dazu kann man noch darunter einen Teil des Bodens mit ein paar Gräsern erkennen.

Um das Bild hier einstellen zu können, musste ich es ziemlich stark komprimieren. Als Originalbild sieht es noch wesentlich besser aus. Die JPG-Komprimierung funktioniert bei Bildern mit wenigen Details hervorragend. Aber bei Bildern mit so vielen Details kann man fast verzweifeln. Da muss man in der Qualtiät wirklich so weit "runterschrauben", dass das Bild sehr viel an Detail- und Farbreichtum verliert.

So, ich hoffe, ich war jetzt nicht zu ausführlich ....

Beste Grüße
Markus

Ne, allet jut

Das mit der Drehung des Pfaus habe ich mir schon gedacht; wenn alles andere ohne große EBV auskam, ist es doch prima.